Nach Militärputsch: Evakuierungsflug aus Niger in Paris gelandet
Ein Flugzeug mit 262 Evakuierten an Bord sei in der Nacht auf Mittwoch in Paris gelandet, berichteten Augenzeugen der Nachrichtenagentur Reuters. Eine weitere Maschine war laut Italiens Außenminister Antonio Tajani nach Rom unterwegs.
Zunächst gab es keine Angaben, ob auch Menschen aus anderen EU-Ländern an Bord der Maschinen waren. Laut dem österreichischen Außenministerium sind "eine knappe Handvoll" Österreicherinnen und Österreicher in dem westafrikanischen Land registriert. Die österreichische Botschaft in Algier und das Bürgerservice des Außenministeriums seien bereits mit den Registrierten in Kontakt, teilte das Außenministerium am Dienstag auf APA-Anfrage mit. Außerdem stünden die österreichischen Behörden seit dem Putsch in engem Austausch mit europäischen und internationalen Partnern, um alle Ausreisewilligen bei einer sichern Ausreise zu unterstützen.
Reisewarnung für das ganze Land
Das Außenministerium in Wien veröffentlichte in den vergangenen Tagen eine Reisewarnung für das ganze Land und forderte Österreicher und Österreicherinnen auf, den Niger zu verlassen. "Die Sicherheitssituation für Ausländer ist zurzeit äußerst kritisch", hieß es am Montag auf der Homepage.
Unterdessen hat Niger die Land- und Luftgrenzen zu fünf Nachbarstaaten wieder geöffnet. Einer der Putschisten erklärte am Dienstag im nationalen Fernsehen, dass die Grenzen zu Algerien, Burkina Faso, Libyen, Mali und dem Tschad "ab heute" wieder offen seien. Alle Land- und Luftgrenzen des Landes waren am Abend des Putsches geschlossen worden.
Zudem läuft am Sonntag ein Ultimatum der Westafrikanischen Wirtschaftsgemeinschaft (ECOWAS) aus, welche die Wiederherstellung der verfassungsmäßigen Ordnung im Niger gefordert und mit einem gewaltsamen Eingreifen gedroht hatte.
In der vergangenen Woche hatten Militärs im Niger geputscht und den seit 2021 amtierenden Präsidenten Mohamed Bazoum festgesetzt. Ende der Woche erklärte sich dann der bisherige Chef der Präsidentengarde, General Abdourahamane Tiani, zum neuen Machthaber. Nach Mali und Burkina Faso ist Niger bereits der dritte Staat in der Sahelzone, der seit 2020 einen Staatsstreich erlebt.
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