APA - Austria Presse Agentur

Expats sind mit der Lebensqualität in Österreich zufrieden

Expats, also von Firmen ins Ausland entsandte MitarbeiterInnen, sind in Österreich weiterhin mit der hohen Lebensqualität zufrieden. Das ergab die "Expat Insider 2019 Studie". Allerdings finden sie es schwer, sich in der Alpenrepublik einzuleben. Beim Familienleben hat Österreich bei den Expats seinen Top-Platz eingebüßt.

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Der größten Beliebtheit erfreuten sich Taiwan, Vietnam und Portugal: Sie schnitten insbesondere bei den persönlichen Finanzen und der Eingewöhnung im Gastland hervorragend ab. Österreich erzielte sein bisher schlechtestes Ergebnis und landete in der Gesamtbewertung auf Platz 37 von 64 Ländern (2018: Rang 24).

Die Umfrage wurde zum sechsten Mal in Folge von InterNations durchgeführt, dem nach eigenen Angaben größten Expat-Netzwerk weltweit. Mehr als 20.000 Menschen, die im Ausland leben und arbeiten, haben diesmal teilgenommen.

Die größten Einbußen erfuhr Österreich im Index zum Familienleben im Ausland und rutschte hier vom zweiten auf den 15. Platz ab. Während die Alpenrepublik in diesem Bereich früher Top-Ergebnisse erzielte, fallen die Resultate nun durchschnittlich aus: Nur 63 Prozent der Expat-Eltern in Österreich sind mit dem Betreuungsangebot für Kinder zufrieden, lediglich 49 Prozent beschrieben die Betreuungsmöglichkeiten als zahlreich und leicht verfügbar. Dies entspricht in etwa dem globalen Durchschnitt.

Davon absehen blieben die Ergebnisse für Österreich ziemlich konstant: Bei der Lebensqualität im Ausland landete man unter den zehn besten Ländern weltweit (Platz sechs), aber unter den zehn schlechtesten, wenn es um die Eingewöhnung im Gastland geht (62.). Bis zu drei von fünf Befragten (58 Prozent) fällt es schwer, Kontakte zu Einheimischen zu knüpfen (gegenüber 39 Prozent weltweit). Ein Viertel meint sogar, es sei sehr schwierig, österreichische Freunde zu finden (gegenüber 13 Prozent weltweit). Dies könnte damit zusammenhängen, dass nur 47 Prozent die Einstellung der Österreicher Expats gegenüber als freundlich beschreiben, verglichen mit 65 Prozent weltweit.

Im Index zur Lebensqualität im Ausland liegt Österreich in der Kategorie Gesundheit und allgemeines Wohlbefinden auf dem zweiten Platz, gleich hinter Finnland. Fast alle UmfrageteilnehmerInnen (95 Prozent) sind mit der Umweltqualität zufrieden (gegenüber 67 Prozent weltweit), und 82 Prozent bewerten die Qualität der medizinischen Versorgung positiv (65 Prozent weltweit).

Während Expats in Taiwan und Portugal auch mit der Lebensqualität sehr zufrieden sind, schätzen die Studienteilnehmer in Vietnam vor allem das Arbeitsleben. Am unteren Ende des Gesamtrankings liegen dagegen Kuwait (64.), Italien (63.) und Nigeria (62.). Während Expats in Kuwait die Eingewöhnung besonders schwer fällt, bekommt Italien die weltweit schlechtesten Beurteilungen für das Arbeiten im Ausland, und Nigeria weist die niedrigste Lebensqualität für Expats auf.

Mexiko ist das Land, in dem sich Expats weltweit am einfachsten einleben. Mehr als vier von fünf (84 Prozent) fühlen sich dort in der Kultur des Gastlandes zu Hause. Andererseits liegt Mexiko in der Kategorie Sicherheit nur auf Platz 54 von 64.

Aufgrund der anhaltenden Unsicherheit wegen des Brexits landet Großbritannien in der "Expat Insider 2019 Studie" nur auf dem 58. Rang. Beim Faktor politische Stabilität ist das Vereinte Königreich abgerutscht und rangiert unter den zehn Ländern mit den schlechtesten Bewertungen (57.). Großbritannien erzielte das bisher schlechtestes Ergebnis in allen Kategorien des Index zum Arbeiten im Ausland.