Fachverband fordert Umsatzsteuersenkung auf Bücher
Bereits im Rahmen der "Buch Wien"-Eröffnung hatte Benedikt Föger, Präsident des Hauptverbands des Österreichischen Buchhandels, in dieselbe Kerbe geschlagen und die Senkung oder Aufhebung der Mehrwertsteuer für Bücher ("Das hat in der Pandemie auch geholfen.") oder die Einführung eines Kulturpasses für Jugendliche als mögliche Hilfsmaßnahmen genannt.
"In vielen mittelständischen Buchhandlungen sehen wir die fehlende Nachfolgeperspektive. Es muss allen politisch Verantwortlichen klar werden, dass nicht nur die wirtschaftliche Existenz der Buchhandlungen als geistige Tankstellen am Abgrund steht", wird Fachverbandsobmann Friedrich Hinterschweiger am Mittwoch in einer Aussendung zitiert. "Wenn die Vielfalt im Handel verloren geht, sind die vielen kleinen österreichischen Verlage, die Autorinnen und Autoren, sowie die hohen Publikationszahlen in Gefahr – und damit die Kulturnation Österreich."
Die Zahl der aufrechten Gewerbeberechtigungen "Buchhandel" sank im Zeitraum 2012 bis 2022 um mehr als ein Viertel von 1906 auf 1410. Die Zahl im dritten Quartal 2023 liege bei 1357. Das entspreche einem "massiven Rückgang" von 3,8 Prozent allein in den ersten neun Monaten des Jahres. "Da der überwiegende Anteil der Bücher aus Deutschland importiert wird und die Preise in Österreich mit den Preisen im deutschsprachigen Ausland verglichen werden, ist die Preisgestaltung für unsere Buchhandlungen äußerst schwierig", so Hinterschweiger.
Durch die Einigung der EU-Finanz- und Wirtschaftsminister auf eine neue Mehrwertsteuerrichtlinie bestehe die rechtliche Möglichkeit, den Steuersatz auf Bücher in Österreich sogar bis auf null zu senken. "Wir fordern daher, dass die Schlechterstellung der Österreichischen Buchbranche umgehend beendet wird", so Hinterschweiger.
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