APA - Austria Presse Agentur

Fassaden-Kunstprojekt für Ukraine im MuseumsQuartier

Am Donnerstagnachmittag ist eine künstlerische Solidaritätsaktion für die Ukraine im Wiener MuseumsQuartier (MQ) angelaufen.

Gestartet wird "Artists for Ukraine" mit sechs Arbeiten, laufend sollen weitere dazukommen. "Wichtig war mir, dass nicht nur Künstlerinnen und Künstler aus der Ukraine, sondern auch Belarus und Russland mit dabei sind", sagte die seit Mitte Februar amtierende neue MQ-Direktorin Bettina Leidl bei einem Pressetermin.

Initiiert vom Museumsquartier, koordiniert und organisiert von Hedwig Saxenhuber und Georg Schöllhammer sollen "nicht nur politische, sondern auch ästhetische Statements" (Schöllhammer) abgegeben werden. Für die Koordination der Beteiligten aus der Ukraine ist Nikita Kadan (2019 im mumok mit einer Ausstellung vertreten) zuständig, für jene aus Belarus Marina Naprushkina. Gezeigt werden Bilder, Stills, Videos und Textarbeiten - als Projektionen an den Außenfassade des Museumsquartiers und des Leopold Museums sowie (teilweise mit Ton) in Innenräumen des Museumsquartiers.

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Es geht um "komplexe ästhetische Arbeiten"

Am ersten Tag waren Arbeiten von Nikita Kadan, Kateryna Lisovenko, Oleksiy Radinsky, Mykola Ridnyi, Sergey Shabohin & Christoph Ogiermann und Hito Steyerl vertreten. Letztere habe viel in Charkiw gearbeitet und eine neue Arbeit beigesteuert, so Schöllhammer zur APA.

Auch andere TeilnehmerInnen haben einen Arbeitsbezug zur Ukraine. "Alle haben sofort gesagt: Wir machen mit!" Geplant sind weiters Arbeiten von u.a. Yuri Albert, Anna Jermolajewa, Yuri Leiderman, Marina Naprushkina, Clemens von Wedemeyer u.a.

"Mir war wichtig, dass wir nicht nur in den ukrainischen Farben erstrahlen, sondern – den vielen Institutionen des Museumsquartiers entsprechend – auch künstlerische Statements abgeben", sagte Leidl. Unterstützt wird die Aktion von Leopold Museum, mumok, Kunsthalle Wien, Tanzquartier Wien, Architekturzentrum Wien, tranzit.at und springerin.

Die jeweils maximal zweiminütigen Beiträge werden in den nächsten Tagen von 18 bis 23 Uhr in einem Loop gezeigt. "Es geht uns nicht nur um ein Fanal, sondern um komplexe ästhetische Arbeiten", sagte Schöllhammer. Es gehe dabei um Hegemonie und Identität, Aggression und Zerstörung, Widerstand und Solidarität.

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Außerdem soll morgen im Museumsquartier ein Koordinationsbüro eröffnet werden, in dem Hilfsaktionen für ukrainische Künstler organisiert und gebündelt werden. Das "Office Ukraine - Shelter for Ukrainian Artists" wird vom Kunst- und Kulturstaatssekretariat mit 300.000 Euro gefördert und soll als Plattform für die Initiativen der Zivilgesellschaft und Verbindungsstelle zwischen den Institutionen in Österreich und Kulturschaffenden aus der Ukraine fungieren.