Fast die Hälfte aller Vogelarten weltweit rückläufig
"Vögel sind ein Indikator für die Gesundheit unserer Umwelt. Doch wir ignorieren ihre Botschaften", warnt Gábor Wichmann, Geschäftsführer von BirdLife Österreich, am Donnerstag in einer Aussendung. Im Bestand nahmen im Untersuchungszeitraum für den Bericht nur sechs Prozent der Vogelarten zu.
Zu den Ursachen, die den weltweiten Rückgang antreiben, zählt vor allem die Ausbreitung der landwirtschaftlichen Flächen und deren intensivierte Nutzung. Sie betrifft 73 Prozent aller bedrohten Arten. Die zunehmende Mechanisierung, der Einsatz von Agrochemikalien wie Pestiziden, Düngemitteln und Futtermittelzusätzen sowie die Umwandlung von Grünland in Ackerland habe dazu geführt, dass die Ackerlandvögel in Europa seit 1980 um 57 Prozent zurückgegangen seien, hieß es.
Nicht nachhaltige Abholzung und Waldbewirtschaftung seien ebenfalls bedeutende Probleme, vor allem außerhalb Europas. Auch die Klimakrise stelle eine erhebliche Bedrohung dar und zeige bereits verheerende Auswirkungen auf die Vögel der Welt. 34 Prozent der bedrohten Arten seien bereits betroffen und das sich verändernde Klima werde voraussichtlich schnell zu einem noch größeren Problem.
Der Bericht zeigt auch Lösungsansätze auf. Der Schutz bedeutender Lebensräume, die Wiederherstellung geschädigter Ökosysteme und die Bekämpfung der wichtigsten Bedrohungen für Vögel und die biologische Vielfalt seien dabei von entscheidender Bedeutung. "Trotz des verheerenden Zustandes unserer Natur geben uns Vögel Grund zur Hoffnung", so Wichmann, denn: "Sie zeigen, dass mit effektivem Handeln Arten gerettet werden können und sich die Natur erholen kann!"
Der Bericht "State of the World's Birds" von BirdLife International fasst zusammen, was Vögel über den Zustand der Natur erzählen, den Druck der auf sie einwirkt, sowie die vorhandenen und die erforderlichen Lösungen. Er basiert auf Bewertungsanalysen von BirdLife zum Aussterberisiko von mehr als 11.000 Vogelarten, den Daten zu mehr als 13.600 wichtigen Vogel- und Biodiversitätsgebieten, einer Überprüfung der wissenschaftlichen Literatur, die seit dem letzten Bericht im Jahr 2018 veröffentlicht wurde, und Informationen von den 119 nationalen Naturschutzorganisationen auf der ganzen Welt, die sich im BirdLife Netzwerk zusammengeschlossen haben.
Kommentare