APA - Austria Presse Agentur

Fellinis "La Strada" ist Lieblingsfilm von Papst Franziskus

Papst Franziskus möchte im Vatikan ein eigenes Filmarchiv einrichten lassen. In einem Interview spricht er über seinen Lieblingsfilm.

Ihm schwebe eine Art Mediathek für audiovisuelles Erbe "von hohem religiösen, künstlerischem und menschlichen Rang" vor, sagt er in einem neuen Interviewbuch, aus dem die Zeitung "Il Messaggero" laut Kathpress am Sonntag Vorabauszüge veröffentlichte. Dieses Filmarchiv könne neben der Apostolischen Bibliothek und dem Archiv errichtet werden.

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Seinen Eltern hätten ihn und seine Geschwister oft mit ins Kino genommen, sagt Franziskus. "Wohl zehn, zwölf Jahre lang habe ich jeden Film mit Anna Magnani und Aldo Fabrizi gesehen, von denen mir 'Rom, offene Stadt' von Roberto Rosselini besonders gut gefallen hat." Der italienische Neorealismus habe ihm und seinen Altersgenossen besonders intensiv "die große Tragödie des Weltkriegs" vermittelt. Diese Filme "haben uns die Augen für einen neuen Blick auf die Wirklichkeit geöffnet", so der Papst in dem Buch "Lo sguardo: Porta del cuore" (Der Blick: Tür des Herzens) des italienischen Theologen und Filmexperten Dario Vigano, das in den kommenden Tagen erscheinen soll.

Besonders hob der Papst "Die Kinder beobachten uns" von Vittorio De Sica aus dem Jahr 1944 hervor. Aber auch die Filme von Federico Fellini faszinieren ihn. Er habe es geschafft, den Blick auf Menschen am Rande, die Zurückgelassenen zu richten, so Franziskus. Fellinis Werk "La Strada - Das Lied der Straße" von 1954 sei sein Lieblingsfilm, auch weil es darin etliche implizite Hinweise auf Franz von Assisi gebe.