APA - Austria Presse Agentur

Festnahmen bei Corona-Demos in Brüssel und Amsterdam

Nicht nur in Wien, auch in der belgischen Hauptstadt Brüssel ist am Sonntag gegen die Maßnahmen der Regierung zur Eindämmung des Coronavirus demonstriert worden.

Dabei wurden mehr als 200 Menschen festgenommen, wie ein Polizeisprecher mitteilte. Ein Platz vor dem Hauptbahnhof, wo die meisten Demonstranten zusammenkamen, sei evakuiert worden. Auch in der niederländischen Kapitale Amsterdam wurde ein Protestzug aufgelöst, es gab rund 30 Festnahmen. Unter den Anwesenden in Brüssel waren nach Polizeiangaben auch zahlreiche Fußball-Fans. Die Organisatoren der verbotenen Proteste hatten die Menschen in den Online-Netzwerken dazu aufgerufen, sich unter anderem vor dem Atomium, einem bekannten Wahrzeichen der Stadt, zu versammeln. Dort kamen einige Dutzend Menschen zusammen.

Die Polizei hatte im Vorfeld vor einer Teilnahme an den Protesten gewarnt. "Wir erinnern daran, dass es keine Erlaubnis gibt, an diesem Sonntag zu demonstrieren", schrieb sie auf Twitter und kündigte mögliche Festnahmen an.

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Seit Beginn der Pandemie hat Belgien mit seinen rund 11,5 Millionen Einwohnern mehr als 20.000 Todesfälle in Zusammenhang mit dem Coronavirus registriert. Die Regierung hatte kürzlich ein Reiseverbot ins In- und Ausland für nicht notwendige Reisen verhängt. Seit fast drei Monaten befindet sich das Land in einem Teil-Lockdown.

Bei einer erneuten Demonstration gegen Corona-Beschränkungen nahm die Polizei in Amsterdam rund 30 Menschen fest. Die Versammlung von rund 600 Menschen am Sonntag im Zentrum der niederländischen Hauptstadt sei wegen Verstößen gegen die Auflagen aufgelöst worden. Die Teilnehmer hätten gegen Abstandsgebote und das landesweite Versammlungsverbot verstoßen. Zu Ausschreitungen wie bei früheren Protesten gegen die Corona-Beschränkungen kam es nicht.

Vor rund einer Woche hatte es in den Niederlanden wiederholte Krawallen und zahlreiche Festnahmen gegeben, nachdem die Regierung die Corona-Beschränkungen mit einer nächtlichen Ausgangssperre verschärft hatte. Randalierer hatten Brände gelegt, Steine geworfen und Geschäfte geplündert. Die Polizei hatte Wasserwerfer und Tränengas eingesetzt. Mehrere Menschen wurden verletzt.