Sie würden verdächtigt, an gewaltsamen Vorfällen im arabischen Ostteil Jerusalems sowie der Altstadt beteiligt gewesen zu sein, teilte die Polizei mit. Die Zeitung "Jerusalem Post" berichtete, es sei zu Zusammenstößen zwischen Israelis und Palästinensern gekommen.
Am Donnerstagabend waren Tausende nationalistische Israelis unter massivem Polizeischutz mit israelischen Flaggen durch Jerusalem gezogen. Der umstrittene Marsch führte auch durch das muslimische Viertel der Altstadt, was Palästinenser als extreme Provokation sehen. Die Zahl der Teilnehmer wurde auf 20.000 geschätzt.
Für dich ausgesucht
Unter ihnen waren auch Israels rechtsextremer Polizeiminister Itamar Ben-Gvir sowie Finanzminister Bezalel Smotrich. "Heute sagen wir der Hamas, die uns bedroht: Jerusalem gehört uns", erklärte Ben-Gvir in einer Mitteilung. Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanyahu erklärte am Abend, seit der "Epoche von König David" sei Jerusalem "die Hauptstadt des jüdischen Volkes, und nur seine".
Die USA, engster Verbündeter Israels, verurteilten gegen Araber gerichtete "rassistische" Gesänge der Demonstrierenden: "Die Vereinigten Staaten lehnen rassistische Sprache in jeder Form ausdrücklich ab", erklärte der Sprecher des US-Außenministeriums, Matthew Miller, auf Twitter.
Für dich ausgesucht
Der Marsch findet jährlich am Jerusalem-Tag statt. Dabei wird die israelische Eroberung Ost-Jerusalems während des Sechstagekrieges 1967 gefeiert. Die Palästinenser fordern den arabisch geprägten Ostteil Jerusalems als künftige Hauptstadt eines eigenen Staates.
Vor rund zwei Jahren war der Flaggenmarsch wegen Raketenangriffen aus dem Gazastreifen abgebrochen worden. Die dort herrschende Hamas warnte, dass eine "rote Linie" in Jerusalem nicht überschritten werden dürfte. Im Gazastreifen versammelten sich aus Protest Hunderte an der Grenze zu Israel. Dabei schwenkten sie palästinensische Flaggen und zündeten Reifen an. Nach Angaben von Sanitätern wurden mehrere Palästinenser durch Schüsse verletzt.
Für dich ausgesucht
Erst am Samstag endete nach einer Waffenruhe eine fünftägige Gewaltrunde zwischen Israel und militanten Palästinensern aus dem Küstenstreifen.