APA - Austria Presse Agentur

Fleischproduzent "gourmetfein" unterstützt Herkunftsgarantie

Der oberösterreichische Fleisch- und Wurstproduzent "gourmetfein GmbH" mit Sitz in Michaelnbach (Bezirk Grieskirchen) sorgt sich nicht vor einer verpflichtenden Herkunftskennzeichnung. Diese sei auch finanziell darstellbar. Die Branchenvertretung hatte dagegen zuletzt stets vor einer solchen Verpflichtung in Österreich gewarnt. Sie würde lieber auf EU-weite Regeln warten.

"gourmetfein" ist Österreichs einziger Fleischverarbeiter mit 100-prozentigem AMA-Anteil. Damit sei die geforderte Herkunftskennzeichnung für verarbeitete Produkte garantiert, erklärte geschäftsführender Gesellschafter Fritz Floimayr am Mittwoch in den "Oberösterreichischen Nachrichten" ("OÖN"). Und sie sei auch finanziell leistbar.

Das Fleisch mit dem staatlichen AMA-Gütesiegel stammt von Tieren, die in Österreich geboren, gefüttert, geschlachtet und zerlegt wurden. Kurze Wege, hoher Hygienestandard und klare Vorschriften bei der Tierhaltung seien zudem Voraussetzung, heißt es in den Vorgaben. "Wir sehen uns verpflichtet, die Rohstoffe von unserer hochwertigen Landwirtschaft zu beziehen", meinte Floimayr in dem Bericht.

Bei Schweinefleisch etwa existiere in Österreich ein Selbstversorgungsgrad von mehr als 100 Prozent. Dennoch würden jedes Jahr rund 100.000 Schweine und Fleisch importiert, merkte er kritisch an. Denn es gehe bei einem Schweinsschnitzel zwischen "AMA und Nicht-AMA höchstens um einen Einkaufsvorteil von zwei Cent für den Gastronomen". Eine unter anderem von der Landwirtschaftskammer verbindliche, lückenlose Herkunftskennzeichnung bei verarbeiteten Lebensmitteln und in Großküchen hält der Geschäftsführer daher für leistbar.

"gourmetfein" selbst zahle an seine etwas mehr als 200 Vertragsbauern aus der Region einen Mehrpreis: Beim Schwein seien das aktuell 17 Cent pro Kilo Schlachtgewicht plus Mehrwertsteuer. Auf jedem Block Leberkäse, auf jeder Wurst- und jeder Frischfleischpackung könne abgelesen werden, von welchem Hof der Rohstoff gekommen ist. Der Fleischverarbeiter bezieht pro Jahr 60.000 Schweine sowie 2.500 Jungstiere von seinen Partnern.

Bei dem Unternehmen, das vergangenes Jahr den Wurstproduzenten Zellinger aus Steyr übernommen hat, sind mehr als 200 Mitarbeiter beschäftigt, der Umsatz betrug 2019 ca. 37 Mio. Euro.