Flüchtlingslager mit 600 Tibetern bei Paris geräumt

Männer, Frauen und Kinder wurden in feste Unterkünfte gebracht
Die französische Polizei hat ein Flüchtlingslager mit rund 600 Menschen aus Tibet aufgelöst. Die Räumung der Zeltstadt in dem Ort Achères westlich von Paris verlief friedlich, wie die Behörden am Dienstag mitteilten. Die Gemeinde ist in den vergangenen Jahren zu einer Anlaufstelle für Asylbewerber aus Tibet geworden, die in Frankreich gute Chancen auf Anerkennung haben.

Bei winterlichen Temperaturen wurden Männer, Frauen und Kinder aus dem Lager am Waldrand mit Bussen in feste Unterkünfte gebracht, wie die Präfektur mitteilte. Allerdings gebe es im Pariser Großraum zu wenige Aufnahmestellen für die Menschen, hieß es.

Die Tibeter kommen in die Region, seitdem sich dort eine spezielle Hilfsorganisation für sie angesiedelt hat. Die Behörden vermuten, dass Schlepper die Menschen gegen Summen von bis zu 20.000 Euro nach Frankreich einschleusen. China stellt den Bewohnern Tibets normalerweise keine Reisepässe aus.

China hält Tibet seit dem Jahr 1951 besetzt und kontrolliert die autonome Region mit harter Hand. Aus Protest gegen die chinesische Herrschaft haben sich seit 2009 mindestens 150 Tibeter selbst angezündet.

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