Iran verhängte erneut landesweites Flugverbot

Iranische Raketenangriffe am 1. Oktober auf Israel
Der Iran verhängt nach Angaben der zivilen Luftfahrtbehörde kurzfristig ein landesweites Flugverbot im Land.

"Ab 21.00 Uhr Ortszeit (19.30 Uhr MESZ) heute Abend bis 06.00 Uhr (04.30 Uhr MESZ) wurden alle Flüge im Land gestrichen", sagte ein Behördensprecher laut einer Meldung der Nachrichtenagentur ISNA am Sonntag. Beobachter befürchten, dass die jüngste Entscheidung wegen eines bevorstehenden israelischen Gegenangriffs getroffen wurde. Offiziell wurden "betriebliche Einschränkungen" als Grund angeführt. Weitere Details wurden nicht genannt.

Bereits in der vergangenen Woche hatte der Iran nach den Raketenangriffen auf Israel für fast 48 Stunden seinen Luftraum gesperrt. Aber auch nachdem die Sperre wieder aufgehoben wurde, gab es fast keine internationalen Flüge von und nach Teheran.

Anschlag auf Israel Dienstagabend

Der Iran hatte Israel am Dienstagabend zum zweiten Mal binnen sechs Monaten direkt angegriffen. Nach Angaben der israelischen Armee konnte ein großer Teil der rund 200 iranischen Raketen abgefangen werden. Teheran reagierte damit nach eigenen Angaben auf die israelische Militäroffensive im Südlibanon gegen die pro-iranische Hisbollah-Miliz und die Tötung von deren Anführer Hassan Nasrallah.

Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanyahu hatte am Samstag in einer Fernsehansprache bekräftigt, dass Israel auf den jüngsten iranischen Raketenangriff militärisch reagieren werde. "Israel hat die Pflicht und das Recht, sich zu verteidigen und auf diese Angriffe zu antworten - und das ist, was wir tun werden", sagte er.

Vergeltungsangriff

Die Führung in Teheran traf ihrerseits iranischen Medienberichten zufolge für den Fall eines israelischen Vergeltungsangriffs bereits Vorbereitungen für einen weiteren iranischen Angriff auf Israel. Der "Plan für die notwendige Antwort auf eine mögliche Aktion" Israels sei "komplett fertig", berichtete die Nachrichtenagentur TASNIM unter Berufung auf Militärkreise.

Am Montag jährt sich der Großangriff der ebenfalls vom Iran unterstützen Hamas auf Israel. Der Überfall der radikalislamischen Palästinenserorganisation hatte den Gaza-Krieg ausgelöst.

Bei dem Angriff am 7. Oktober vergangenen Jahres waren nach israelischen Angaben 1205 Menschen getötet worden, 251 weitere Menschen wurden von der Hamas als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt. Israel geht seither massiv militärisch im Gazastreifen vor. Dabei wurden nach Angaben der Hamas-Gesundheitsbehörde, die nicht unabhängig überprüft werden können, mehr als 41.800 Menschen getötet.

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