APA - Austria Presse Agentur

FPÖ Burgenland mit Kampfabstimmung um Vorsitz

Der FPÖ Burgenland steht ein weiterer Landesparteitag mit Kampfabstimmung bevor. Denn kommenden Freitag werden sich in Güssing mit dem geschäftsführenden Parteichef Alexander Petschnig und Ex-Klubobmann Geza Molnar zumindest zwei Kandidaten der Wahl zum neuen Landesparteiobmann stellen. Flankiert von Unterstützern, kündigte Molnar seine Kandidatur am Samstag in Eisenstadt an. Sein Motto dabei: Er wolle "kein 'Weiterwurschteln', die FPÖ braucht echte Veränderung".

Die momentane Situation der Partei werde von der Basis zurecht als "Zumutung empfunden", die derzeitige Lage der FPÖ Burgenland sei "ernst", beschrieb er seine Einschätzung. Landesweit ortete er "schwindendes Interesse und abnehmende Motivation" und sprach von Gräben innerhalb der Landesgremien, insbesondere auch zwischen Vertretern der Landesgremien und der Parteibasis, bei der "eine Entschuldigung fällig" sei.

"Unabhängig von den persönlichen Fehlern, die wir als einzelne Führungsfunktionäre und Abgeordnete gemacht haben - da schließe ich mich selbst ausdrücklich ein - haben wir im Kollektiv versagt. Die Situation, in die wir unsere Landespartei gebracht haben, empfinden viele Funktionäre und Mitglieder zurecht als Zumutung. Wer das nicht erkennt, ist fehl am Platz", analysierte Molnar.

Was die FPÖ Burgenland jetzt dringender denn je brauche, das sei Veränderung, sowohl personell als auch im internen Umgang mit aktuellen Problemstellungen und vor allem untereinander. Statt eines "Weiterwurschtelns" brauche es jetzt eine Mannschaft mit angemessenem Problembewusstsein, der Bereitschaft zum Anpacken und zu echten Veränderungen sowie ein entsprechendes Programm. All das habe man in den vergangenen zwei Wochen auf die Beine stellen können. Die Delegierten seien bereits schriftlich "umfassend" informiert worden: "Wir sind bereit, ich bin bereit", betonte der FPÖ-Politiker.

Die Kür am Parteitag werde jedenfalls für keinen der Kandidaten eine "gmahte Wiesen", glaubt Molnar. Insgesamt werde seine Kandidatur von zehn bis elf Mitgliedern des aus rund 20 Personen bestehenden Landesparteivorstandes unterstützt. Darunter seien die Landesobmänner von sechs Vorfeldorganisationen. Dennoch sehe er Petschnig in der Favoritenrolle: Denn dieser habe die Unterstützung des Klubs und von Klubobmann Johann Tschürtz. Deshalb müsse das Ziel bei der Wahl für ihn "50 Prozent plus eine Stimme" sein - "je mehr desto besser", so Molnar zur APA.

Mit ihm erschienen am Samstag unter anderem Landesparteisekretär Christian Ries, der ehemalige Geschäftsführer der Landessicherheitszentrale, Christian Spuller und Manfred Haidinger zum Medientermin. Haidinger war am Parteitag in Neudörfl bei der Obmannwahl gegen Norbert Hofer angetreten. Sollte er am Parteitag in Güssing zum neuen FPÖ-Landesobmann gewählt werden, will Molnar als Erstes Mitglieder und Funktionäre treffen: "Das wichtigste wäre, sich intensiv für die Menschen und Ortsgruppen Zeit zu nehmen."