FPÖ-Chef Kickl stellt zum 1. Mai wieder Kanzleranspruch

Herbert Kickl (FPÖ) bei seiner Rede zum 1. Mai im Urfahraner Bierzelt
FPÖ-Chef Herbert Kickl hat die traditionelle blaue Kundgebung am 1. Mai im Bierzelt auf dem Urfahranermarkt einmal mehr für den Kanzleranspruch genutzt: "2030 geht euch nichts mehr an, da gibt es einen anderen Bundeskanzler und der weiß, was er zu tun hat", richtete er der schwarz-grünen Bundesregierung aus. Keine der anderen Parteien und auch nicht der Bundespräsident werde die FPÖ stoppen können, so Kickl vor rund 5.000 Besuchern, die des öfteren "Herbert"-Chöre anstimmten.

"Neutral. Sicher. Frei - Unser Österreich" prangte auf einem Plakat auf der Bühne, auf der die John Otti Band lange vor dem Eintreffen der Hauptredner Kickl und Landesparteichef Manfred Haimbuchner für Stimmung im Bierzelt sorgte. "Da liegt was Großes in der Luft", verspürte Kickl "Zeit für eine totale Hinwendung zur Bevölkerung und Abwendung von den Eliten".

Das Land brauche einen freiheitlichen Bundeskanzler, den er als "Volkskanzler" sehe, so Kickl, der der Bevölkerung diene und nach oben trete. Kickl verortete sich und seine Partei in der Mitte, "lasst euch von niemandem einreden, ihr seiet der Rand der Gesellschaft", ermutigte er seine Anhänger.

Kickl rechnete mit der Corona-Politik der Bundesregierung ab, deswegen sei er unversöhnlich gegenüber dieser Regierung. Der politische Mitbewerb, die SPÖ, ÖVP, Grüne, alle bekamen ihr Fett ab. Außer der FPÖ gebe es laut Kickl in Österreich ohnehin nur noch eine Einheitspartei, "alle waren sie für den Bundespräsident Van der Bellen, alle haben sie beim Coronawahnsinn mitgemacht, alle rutschen sie auf den Knien nach Brüssel". Nun hätten sie "Muffensausen", wenn sie auf die Umfragen für die Nationalratswahl schauen würden, "wo die freiheitliche Partei konsequent an erster Stelle liegt".

"Zuerst sperren wir die Asylantenheime zu und dann machen wir den Wahnsinn mit der ORF-Abgabe rückgängig", machte Kickl kein Hehl aus seinen Plänen. Die FPÖ sei nicht dabei, Österreich mit Windrädern zu möblieren, pflichtete er Haimbuchner bei. Gewinner bei dem "Klimakommunismus, der unsere Industrie unsere Arbeitsplätze gefährdet, ist nicht das Weltklima, sondern die Chinesen und die Inder, die sich nichts pfeifen um den CO2-Ausstoß". Wer die Klimawende wolle, "gehört entmündigt".

"Manfred hat eine indirekte Bewerbung als Innenminister abgegeben", kommentierte Kickl Haimbuchners Wunsch nach einer "Nullquote an illegalen Einwanderern in unser Land, eine absolute Nullquote". "Ich bin ein Anhänger von Pushbacks", sagte Haimbuchner im Interview mit der "Presse" online. "Litauen macht jetzt auch Pushbacks und den Kroaten müsste man eigentlich einen Orden dafür verleihen", so Oberösterreichs Landeshauptmannstellvertreter. "Machen wirs dem Orban nach, bauen wir die Festung Österreich", erhielt Kickl viel Beifall für seine Ausländerpolitik. Das nächste Bier versprach Kickl seinen Anhängern bei einem großen Volksfest vor dem Bundeskanzleramt. Auf "linkslinken Firlefanz und Klimbim wie die Genderei und dem Kult um die Regenbogenfahne" verzichte die FPÖ.

Manfred Haimbuchner ortete zuvor "den ganz großen Saustall auf EU-Ebene", und der gehöre ausgemistet. Bürokratie, die Benachteiligung des ländlichen Raums, Insekten in Lebensmitteln und die "staatlich geförderten Transvestitenshows" in Wien, damit müsse man aufräumen. Transvestitendarsteller seien etwas für Erwachsene, aber "Hände weg von unseren Kindern". "Der einzige Ort, den wir einholen, das ist der Ballhausplatz, das ist das Bundeskanzleramt mit einem Bundeskanzler Herbert Kickl und ich bleibe in Oberösterreich und schau, dass da alles am rechten Weg bleibt", kündigte Haimbuchner an.

Der Linzer FPÖ-Stadtparteichef Markus Raml wetterte als erster Redner gegen die Asylquartiere in Linz und meinte: "Österreich hat eine bessere Regierung verdient, die anpackt statt schwurbelt."

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