FPÖ kritisiert Bildungsminister Polaschek massiv

Bildungsminister Polaschek im Visier der FPÖ
Die FPÖ hat am Mittwoch Bildungsminister Martin Polaschek (ÖVP) massiv kritisiert.

Dieser sei "seiner Aufgabe nicht gewachsen", erklärte der blaue Bildungssprecher Herman Brückl und führte als Beleg etwa die Diskussion um die Abschaffung der Vorwissenschaftliche Arbeit (VWA) an den AHS an. Auch forderten die Freiheitlichen, dem immer größer werdenden Gewalt- und Konfliktpotenzial an Schulen vehement entgegenzutreten.

Zusammenarbeit angeboten

Was die VWA anbelangt, bot der blaue Bildungssprecher Polaschek eine Zusammenarbeit an. Dann könnte das Chaos beseitigt und der Antrag kommende Woche beschlossen werden, so Brückl: "Aktuell kennt sich tatsächlich kein Mensch aus. Die Schüler wissen nicht, woran sie sind." Die schwarz-grüne Regierung hat aber andere Pläne. Beim Ministerrat kündigte Polaschek an, dass anstelle der VWA bereits ab kommenden Jahr eine "abschließende Arbeit" treten solle, die als Teilleistung der Matura etwa auch in Form eines Multimediaprodukts, einer Videoreportage oder eines Podcasts erfolgen könne.

Insgesamt fiel das blaue Zeugnis für Polaschek negativ aus. Er habe weder Probleme gelöst, noch positive Veränderungen herbeigeführt. Seine jüngsten Ankündigungen zum Digitalpaket und zur Reform der Freizeitpädagogik stünden unter dem Motto "am Abend wird der Faule fleißig", findet Brückl, der die Ankündigungen zur Ganztagsschule als Vorleistung Polascheks für eine Koalition mit SPÖ und NEOS interpretiert.

Geht es nach der FPÖ sollte ein gerechtes Schulsystem dem Schlagwort "Bildungspflicht statt Schulpflicht" folgen, so Brückl: "Also weg von aufgeblähten Lehrplänen hin zu klar definierten Zielen." Etwa müssten Kinder beim Verlassen der Volksschule Grundkompetenzen beherrschen. Eine weitere Forderung ist "Deutsch vor Schuleintritt". Es dürfe keinen Schulplatz für jene geben, die Deutsch nicht beherrschen. Denn das gehe zu Lasten der anderen Kinder.

Gewalt an Schulen

Auch müsse das Konflikt- und Gewaltpotenzial an Schulen bekämpft werden. Hier zeichnete Sicherheitssprecher Hannes Amesbauer ein düsteres Bild. Eine Anfrage an ÖVP-Innenminister Gerhard Karner zu Kriminalität an Schulen habe ergeben, dass es einen "dramatischen Anstieg" bei Gewaltdelikten gegeben habe. Hier sieht Amesbauer eine "klaren Zusammenhang" zwischen den zunehmenden Taten und Migration.

Auch sprach sich Brückl für eine neue Lehrerausbildung und ein neues Dienstrecht aus. Was die Digitalisierung an den Schulen anbelangt, zeige sich an den Erfahrung des Vorreiterlandes Schweden, dass dadurch die Konzentration und die schulischen Leistungen insgesamt nachlassen würden. Selbst körperliche Fähigkeit hätten darunter gelitten. Aus freiheitlicher Sicht sollte man sich wieder "mehr dem Schulbuch zuwenden" und die haptischen Fähigkeiten stärken. Den Computer ganz aus dem Schulalltag verbannen will man freilich auch nicht.

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