FPÖ setzte in Kärnten abermals auf Kickl-Bonus

Kickl setzte Schlusspfiff in Kärnten
Als letzte Partei hat am Freitag die FPÖ ihren Schlusspfiff im Wahlkampf um den Kärntner Landtag abgegeben. Spitzenkandidat Erwin Angerer setzte dabei noch einmal auf Bundesparteichef Herbert Kickl, der am kleinen Kaiser-Josef-Platz in Villach ein paar hundert Anhänger in Jubelstimmung versetzte. Ganz so scharf wie am Aschermittwoch fielen die Attacken Kickls diesmal nicht aus, Bundespräsident Alexander Van der Bellen bezeichnete er diesmal spöttisch-ironisch als "Jungspund".

Zwischen der Zentrale der Stadt-SPÖ und der Arbeiterkammer hatte sich die FPÖ zum Abschluss positioniert, um noch einmal auf den Kickl-Bonus zu setzen. Dieser sah sich angesichts der Ortswahl regelrecht "eingekesselt von den Roten", die extra Transparente gegen die FPÖ bei den Fenstern herausgehängt hätten. "Das wird nichts nutzen, am Sonntag werden sie umbeflaggen müssen mit Trauerfahnen", meinte Kickl - selbst gebürtiger Villacher - in Richtung Landeshauptmannpartei.

Attacken in Richtung der Landes-SPÖ kamen von Kickl ein weiteres Mal wegen der Coronapolitik der Landesregierung und des Genderleitfadens. "Deswegen werden wir am Sonntag den Erwin Angerer zum Landeshauptmann machen und die größte Schlaftablette, die wir jemals gehabt haben, den Herrn Kaiser, in die Pension schicken." Am Sonntag komme die "Stunde der Gerechtigkeit", wovor auch die Regierenden zitterten: "Die Knie weich, die G'sichter bleich, der Angstschweiß, der rinnt literweis'."

Auch eine Antwort auf den angeblich drohenden "Klimakommunismus" - Buh-Rufe gab es vor allem, als die Grünen mehrmals erwähnt wurden - hatte Kickl: "Ich steige mit einem Genuss ein in meinen 300-PS Turbodiesel." Dieser sei "beste deutsche Wertarbeit" und "immer noch umweltschonender als das ganze Elektrozeugs". Und auch der grüne Bundespräsident wurde wieder zur Zielscheibe. Aber auch "der Jungspund, das Energiebündel, der Dynamiker in der Hofburg" werde die FPÖ nicht aufhalten.

Zuvor hatte Spitzenkandidat Angerer ein weiteres mal seine Positionen dargelegt - wobei der lauteste Jubel beim Thema Asylwerber ("Diese Menschen brauchen wir nicht in diesem Land") aufkam. "Es ist am Sonntag wieder einmal eine Volksabstimmung in Kärnten", proklamierte der Kärntner FPÖ-Chef. Die Wähler würden entscheiden "zwischen ideologiegetriebener Politik" und der "Politik der Freiheit". Und: "Wir sind nicht seine Erben. Aber wir haben von Jörg Haider gelernt, wie man Politik macht."

Selbst die "sinnlosen Sanktionen" gegen Russland sprach Angerer beim Kärntner Wahlkampfabschluss an, die er mit einem Kärntner Reizthema verband: "Jetzt heißt es, das böse Gas muss weg, weil Putin ist eine kommunistische Diktatur." Aber: "Wir brauchen keine Windräder auf unseren Bergen." Die großen Gewinner der Krise seien, so Angerer, die Amerikaner und Großkonzerne. Darum brauche man in Kärnten auch einen "Robin Hood."

Aber auch einem anderen Sorgenkind nahm sich Angerer an: "Es braucht auch Schutz unserer Kultur, unserer Volkskultur, unseres Kärntner Anzuges." Er trage diesen jedenfalls mit Stolz, wie er betonte.

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