Frankreich will 14 Atomreaktoren abschalten

Der umstrittene Meiler Fessenheim soll noch heuer vom Netz gehen
Frankreich will 14 seiner Atomreaktoren bis 2035 abschalten. Dazu gehöre auch der umstrittene Meiler Fessenheim im Elsass nahe der Grenze zu Deutschland, geht aus am Dienstag bekannt gewordenen Regierungsunterlagen zur Energiepolitik hervor. Das älteste Atomkraftwerk Frankreichs soll demnach noch in diesem Jahr vom Netz gehen.

Den Unterlagen nach könnte die Regierung den Energiekonzern EDF auffordern, zwei Reaktoren schon früher als geplant abzuschalten. "Wenn bestimmte Bedingungen in Bezug auf die Strompreise und die Entwicklung des europäischen Strommarktes erfüllt sind, könnte die Schließung von zwei weiteren Reaktoren in den Jahren 2025-2026 erfolgen", hieß es in den Dokumenten. Bisher waren dafür die Jahre 2027 und 2028 vorgesehen gewesen. Eine Entscheidung darüber solle 2023 getroffen werden.

Der vom Staat kontrollierte EDF-Konzern betreibt in Frankreich 58 Atomreaktoren. Die Regierung strebt an, den Anteil der Atomstrom von derzeit 75 bis zum Jahr 2035 auf 50 Prozent zu senken. Präsident Emmanuel Macron hatte angekündigt, in seiner bis 2022 laufenden Amtszeit keine weiteren Atomkraftwerke außer Fessenheim zu schließen. Zugleich stellte er mittelfristig einen Abbau der Abhängigkeit des Landes von der Kernenergie in Aussicht. "Ich wurde nicht mit dem Wahlversprechen zum Präsidenten, aus der Atomkraft auszusteigen, sondern deren Anteil am Energiemix auf 50 Prozent zu drücken", sagte Macron Ende 2018 in einer Grundsatzrede.

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