APA - Austria Presse Agentur

Frau von spanischem Premier Sanchez mit Corona infiziert

Die Frau des spanischen Regierungschefs Pedro Sanchez hat sich mit dem neuartigen Coronavirus infiziert.

Es gehe Begona Gomez und dem Premier selbst aber "gut", teilte die spanische Regierung am Samstagabend mit. Beide halten sich demnach im Moncloa-Palast, dem Sitz des spanischen Ministerpräsidenten in Madrid, auf und "befolgen die von den Gesundheitsbehörden festgelegten Präventionsmaßnahmen".

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Nur wenige Stunden zuvor hatte Sanchez in Spanien den Notstand ausgerufen und das Land fast vollständig unter Quarantäne gestellt. Die Bürger dürfen das Haus nur noch verlassen, um zur Arbeit zu gehen oder um lebensnotwendige Besorgungen zu machen. Spanien ist mit mehr als 5.700 Fällen das am zweitstärksten von der Coronavirus-Pandemie betroffene Land in Europa - nach Italien, das bereits ähnlich drastisch vorgeht.

Die von Sanchez verkündeten Maßnahmen sind Teil eines umfangreichen Maßnahmenpakets, das im Zuge des für mindestens 14 Tage ausgerufenen Notstands beschlossen wurde. Neben der Einschränkung der Bewegungsfreiheit ist auch vorgesehen, alle nicht notwendigen Geschäfte sowie Vergnügungsstätten zu schließen. Die Schulen waren bereits geschlossen worden.

Spanien hat bisher mehr als 180 Todesfälle gemeldet. In dem 46-Millionen-Einwohner-Land sind die Region Madrid und weitere Gebiete etwa in Katalonien besonders hart betroffen. In Madrid und anderen Regionen waren bereits Bars, Restaurants und Geschäfte geschlossen worden, um eine weitere Ausbreitung des Virus zu verhindern.

Unter den in Spanien Infizierten sind auch zwei Mitglieder des Kabinetts von Regierungschef Sanchez sowie der Vorsitzende der rechtsextremen Partei VOX, Santiago Abascal. Am Samstag wurde bekannt, dass sich auch der ehemalige NATO-Generalsekretär Javier Solana infiziert hat. Der 77-Jährige wird in einem Krankenhaus in Madrid behandelt.

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Unterdessen schließen im Kampf gegen die Pandemie auch Estland und Litauen ihre Grenzen für Ausländer. Estlands Regierungschef Jüri Ratas kündigte am Samstag an, die Grenze von Dienstag an für fast alle Ausländer zu schließen und vorübergehend wieder Grenzkontrollen einzuführen.

Nur Esten und Ausländer mit einer Aufenthaltsgenehmigung oder Angehörigen in Estland dürfen noch einreisen. Sie müssen allerdings für zwei Wochen in Quarantäne. Die Regierung in Tallinn hatte zuvor bereits alle Schulen, Museen, Kinos, Freizeit- und Sportzentren bis zum 1. Mai geschlossen und öffentliche Veranstaltungen untersagt.

Litauen schließt bereits Sonntagmittag seine Grenze für Ausländer. Nur Personen mit einer Aufenthaltsgenehmigung, Diplomaten und NATO-Soldaten dürfen dann noch einreisen. "Unser Ziel ist, die Ausbreitung des Virus im Land so lange wie möglich zu verzögern und die negativen Auswirkungen zu minimieren", sagte Regierungschef Saulius Skvernelis.

Zudem wird das gesamte Land für zwei Wochen unter Quarantäne gestellt. Schon seit Freitag sind Kindergärten, Schulen und Universitäten geschlossen. Großveranstaltungen sind untersagt. Ab Montag sollen dann auch die meisten Geschäfte, Restaurants und Bars geschlossen bleiben. Nur Lebensmittelgeschäfte und Apotheken dürfen weiter öffnen.

Das Nachbarland Lettland kündigte an, ab Montag alle internationalen Flug-, Zug-, Bus- und Fährverbindungen auszusetzen. Für Privatautos soll die Grenze aber geöffnet bleiben, wie Verkehrsminister Talis Linkaits ankündigte.