APA - Austria Presse Agentur

Frauen von "Corona-Arbeitslosigkeit" viel stärker betroffen

Die Arbeitslosigkeit ist in Österreich in Folge der Coronakrise deutlich angestiegen, betroffen sind überwiegend Frauen.

Grund dafür ist, dass jene Branchen mit einem hohen Frauenanteil an den Arbeitskräften von Arbeitslosigkeit am stärksten betroffen waren, wie etwa der Handel, Beherbergung und Gastronomie, Erziehung und Unterricht sowie Gesundheit und Soziales. Ende Februar 2020 waren in Österreich 399.359 Personen arbeitslos. Ende Juni waren es 463.505 Personen, die Arbeitslosigkeit ist also um 64.146 Personen höher. Von diesen - statistisch gesehen - "Corona-Arbeitslosen" sind 54.702 Frauen und 9.444 Männer, geht aus den Zahlen des Arbeitsmarktservice (AMS) hervor. Der Anstieg der Arbeitslosigkeit betrifft also zu 85 Prozent Frauen.

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Die besonders von den Schließungen in Folge der Coronakrise betroffenen Branchen sind etwa Beherbergung und Gastronomie: Ende Februar gab es hier 39.145 Arbeitslose, Ende Juni waren es 73.162. Am Anstieg von 34.017 Personen lag der Frauenanteil bei 57 Prozent.

Im Bereich "Handel, Instandhaltung und Reparatur von Kfz" stieg die Arbeitslosigkeit von 53.846 Personen Ende Februar auf 67.433 Ende Juni. Der Anstieg betrug 13.587 Personen, davon waren 9.128 Personen bzw. 67 Prozent Frauen. Im Bereich "Gesundheit und Soziales" lag der Frauenanteil am Anstieg der Arbeitslosen zwischen Februar und Juni sogar bei 77 Prozent. Im Bereich "Sonstige Dienstleistungen" lag der Frauenanteil am Anstieg bei 74 Prozent,

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Im Bauwesen ging die Arbeitslosigkeit saisonbedingt - trotz Corona - deutlich zurück. Nach 49.964 Arbeitslosen Ende Februar waren Ende Juni nur mehr 25.734 Arbeitslose gemeldet. Von diesem Rückgang konnten allerdings nur Männer profitieren, 24.602 männliche Arbeitnehmer hatten Ende Juni wieder einen Job. Bei Frauen stieg die Arbeitslosigkeit am Bau in dem Zeitraum um 372 Personen sogar leicht an.

ÖGB-Vizepräsidentin und -Frauenvorsitzende Korinna Schumann hatte diese Entwicklung gestern aufgezeigt und gewarnt: "Frauen dürfen jetzt nicht aus dem Arbeitsmarkt gedrängt werden", sagte sie. "Was wir brauchen, ist die dringende Wiedereinführung der Verwendung von zumindest 50 Prozent des AMS-Förderbudget für Frauen, die unter der letzten Regierung abgeschafft wurde."