APA - Austria Presse Agentur

Frauenanteil im Nationalrat erstmals über 40 Prozent

Der Frauenanteil ist in einigen politischen Gremien angewachsen: So besteht der Nationalrat nun erstmals zu mehr als 40 Prozent aus Frauen.

41,5 Prozent oder 76 von 183 Abgeordneten sind Frauen, im Vorjahr kam man noch auf 39,9 Prozent. Das zeigt eine Auswertung des ehemaligen ÖVP-Klubdirektors und jetzigen Präsidenten des Instituts für Parlamentarismus und Demokratiefragen Werner Zögernitz. Die Zahl der Frauen in der Bundesregierung blieb im Vergleich zum Vorjahr gleich.

46,7 Prozent oder sieben von 15 Regierungsmitgliedern sind weiblich. Im EU-Durchschnitt steht Österreich damit alles andere als schlecht dar: 32,3 Prozent weibliche Mitglieder haben nationale Regierungen der Europäischen Union im Schnitt. In der Rangliste der Regierungen mit den meisten Frauen in der EU liegt Österreich gemeinsam mit Estland und Litauen auf Platz sechs, Spanien führt das Feld mit 60,9 Prozent an. In Österreich sind nun aber auch beide Staatssekretärinnen Frauen – zählt man sie zur Regierung hinzu, kommt man auf 52,9 Prozent weiblicher Mitglieder.

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Frauenanteil in der zweiten Kammer des Parlaments gesunken

In der zweiten Kammer des Parlaments, dem Bundesrat, ist der Frauenanteil indes von 42,6 Prozent auf 41 Prozent gesunken. Allerdings steht ihm in der ersten Hälfte des Jahres 2022 eine Frau vor – die Vorarlberger ÖVP-Politikerin Christine Schwarz-Fuchs.

Keine Veränderung gibt es bei den Landeshauptleuten: Die Niederösterreicherin Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) steht als einzige Frau an der Spitze eines Bundeslandes. Bei den Landesregierungen - ohne die nicht amtsführenden Stadträte in Wien hinzuzuzählen - erhöhte sich der Anteil der Frauen von 38,2 im Vorjahr auf 39,7 Prozent. Hinter diesen Zahlen steckt allerdings nur ein weibliches Landesregierungsmitglied mehr als im Vorjahr. Den höchsten Frauenanteil in Landesregierungen gibt es mit 50 Prozent in der Steiermark und Tirol, den niedrigsten mit 28,6 Prozent in Salzburg. In den Landtagen gibt es eine Steigerung von 35,7 auf 36,6 Prozent Frauen - das sind vier weibliche Landtagsabgeordnete mehr.

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Unter den 19 in Österreich gewählten Mitgliedern des EU-Parlaments finden sich weiterhin acht Frauen – damit sind 42,1 Prozent von ihnen weiblich.

Nur wünschen kann man sich all diese Prozentwerte in den österreichischen Gemeinden. Die Zahl der Bürgermeisterinnen und weiblichen Gemeinderäte stieg leicht, allerdings kommt man immer noch auf nur 9,5 Prozent Ortschefinnen und 24,6 Prozent Gemeinderätinnen. Schon höher ist da der EU-Schnitt mit 17,4 Prozent Bürgermeisterinnen und 34,4 Prozent Gemeinderätinnen.