APA - Austria Presse Agentur

Freund nach Drogenkonsum erwürgt: Prozess in Klagenfurt

Ein 23-jähriger Mann hat sich am Donnerstag wegen Mordes vor einem Geschworenensenat am Landesgericht Klagenfurt verantworten müssen. Ihm wird vorgeworfen, einen Freund erwürgt zu haben, vor der Tat hatten beide Magic Mushrooms und Cannabis konsumiert. Der Verteidiger des kroatischen Staatsbürgers erklärte, das spätere Opfer habe ihn vor der Tat beleidigt, sein Mandant werde sich des Totschlags schuldig bekennen. Der Prozess war bis Donnerstagabend anberaumt.

Staatsanwältin Lisa Kuschinsky sagte in ihrem Anklagevortrag, das Opfer, der Angeklagte und dessen Cousin hätten sich getroffen, um das neue Haus des 23-Jährigen einzuweihen. Der Drogenkonsum hätte sich stark auf das spätere Opfer ausgewirkt: Die Stimmung hätte geschwankt, der 22-Jährige habe ein Regal im Badezimmer heruntergerissen, es kam zu einer Rangelei. Um seinen Freund zu beruhigen, habe ihn der Angeklagte mehrmals in einen Würgegriff genommen. Schließlich habe der 23-jährige Kickboxer eine so genannte Halsklammer angewendet. Dabei lag das Opfer auf dem Bauch, während der Angeklagte ihm den Arm um den Hals legte und mehrere Sekunden lang zudrückte, was schließlich zum Tod geführt habe: "Er hat sich entschlossen, den Mord zu verwirklichen", so die Staatsanwältin.

Verteidiger Manfred Arbacher-Stöger plädierte auf - den wesentlich weniger streng bestraften - Totschlag. Demnach hätte eine allgemein begreifliche, heftige Gemütsbewegung zur Tat geführt. Er erklärte, nachzeichnen zu wollen, wie sich die Stimmung zwischen Angeklagtem und Opfer hochgeschaukelt habe. Ausschlag zur Tat gegeben habe schließlich, dass das Opfer den Angeklagten mit Aussagen über dessen Freundin provoziert habe.

Der Prozess unter Vorsitz von Richter Christian Liebhauser-Karl wurde mit der Einvernahme des Angeklagten fortgesetzt. Mit einem Urteil wurde am Donnerstagabend gerechnet.