Bernhard Fügenschuh wird neuer Rektor der Universität Salzburg

Fügenschuh tritt ein Amt mit 1. Oktober 2024 an
Der Innsbrucker Geologe Bernhard Fügenschuh wird ab 1. Oktober 2024 neuer Rektor der Universität Salzburg.

Der Universitätsrat hat den derzeitigen Vizerektor der Uni Innsbruck am Sonntag gewählt und ist damit dem Senat gefolgt, der Fügenschuh im Dreier-Vorschlag auf Platz eins gereiht hatte. Die Findung eines neuen Rektors hat sich über eineinhalb Jahre gezogen und war nach Turbulenzen Anfang 2024 mit einer zweiten Ausschreibung neu gestartet worden.

Der 1962 geborene Fügenschuh studierte Erdwissenschaft an der Universität seiner Heimatstadt und promovierte an der ETH Zürich. Die folgenden zehn Jahre war er zunächst als Post-Doktorand und anschließend als Oberassistent an der Universität Basel tätig, an der er sich auch habilitierte. 2006 folgte er einem Ruf an die Universität Innsbruck auf eine Professur für Strukturgeologie und Geodynamik. Darüber hinaus bekleidete er verschiedene Funktionen in der "universitären Selbstverwaltung", unter anderem war Fügenschuh Institutsleiter, Senatsmitglied und Dekan der Fakultät für Geo- und Atmosphärenwissenschaften. Seit 2016 ist er Vizerektor für Lehre und Studierende. Darüber hinaus war er Vorsitzender des Forum Lehre der Österreichischen Universitätenkonferenz. Der Tiroler tritt seine neue Funktion am 1. Oktober an, die Amtsperiode endet am 30. September 2028.

Die Suche nach einer neuen Rektorin bzw. einem Rektor für die Uni Salzburg hat sich über eineinhalb Jahre gezogen. Von 2019 bis 2023 war Hendrik Lehner Rektor. Der Deutsche hätte auch gerne eine zweite Amtszeit bestritten, im Februar des Vorjahres wurde er vom Senat aber überraschend aus dem Rennen für eine Wiederwahl genommen. Sein Name fand sich nicht mehr auf dem Wahlvorschlag, den der Senat laut Universitätsgesetz an den Universitätsrat übermitteln muss. Das ist jenes Gremium, das letztlich die neue Rektorin oder den neuen Rektor kürt.

Die Senatsmitglieder einigten sich damals mehrheitlich auf einen Zweier- statt des im Gesetz vorgesehenen Dreiervorschlags. Die Wahl fiel auf die Rechtswissenschafterin Viola Heutger, bis vor kurzem Rektorin der Universität von Aruba, und den österreichischen Informatiker und derzeitigen Senatsvorsitzenden der Universität Klagenfurt, Martin Hitz. Gegen diese Entscheidung legten jedoch sechs der 26 Senatsmitglieder Aufsichtsbeschwerde beim Wissenschaftsministerium ein. Sie hätten Lehnert gerne auf dem Wahlvorschlag gesehen und kritisierten, dass dem Universitätsrat nur zwei "geeignete Kandidaten" vorgeschlagen wurden, obwohl das Universitätsgesetz einen Dreiervorschlag erfordere. Mit Bescheid vom 3. Oktober hob das Wissenschaftsministerium den Zweier-Wahlvorschlag des Senats auf. Von "gravierenden formellen und materiellen Mängeln" des Senatsvorschlags und der dazugehörigen Begründung war darin die Rede. Dagegen legte der Senat am 17. Oktober beim Bundesverwaltungsgericht Beschwerde ein - und bekam Ende 2023 Recht. Der Bescheid des Ministeriums wurde ersatzlos aufgehoben, der vom Ministerium als ungültig erklärte Zweier-Wahlvorschlag für die Uni-Führung war rechtmäßig.

Dann aber warf einer der zwei verbliebenen Kandidaten das Handtuch: Martin Hitz informierte die Universität, dass er nicht mehr für das Amt des Rektors zur Verfügung stehe. Damals hieß es noch, dass das Wahlverfahren mit der einzig verbliebenen Kandidatin, Viola Heutger, fortgesetzt werde. Kurz vor Weihnachten entschied sich der Unirat ab zu einer Neuausschreibung. Auf diese haben sich 20 Kandidatinnen und Kandidaten beworben, neun von ihnen wurden zu einem Hearing eingeladen, aus dem sich der Dreier-Vorschlag mit Fügenschuh an der Spitze ergab.

Das vergangene Universitätsjahr hat als geschäftsführender Rektor Martin Weichbold geführt, er ist Vizerektor für Lehre und Studium.

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