APA - Austria Presse Agentur

Fünf Coronavirus-Opfer und 219 Infektionsfälle in Italien

Im schwer vom Coronavirus betroffenen Norden Italiens sind insgesamt fünf infizierte Menschen gestorben.

Das letzte Opfer war ein 88-jähriger Mann aus Caselle Landi in der Lombardei, berichteten Italiens Zivilschutzchef Angelo Borrelli bei einer Pressekonferenz am Montag in Rom. Es ist das vierte Todesopfer in der Lombardei, dem Herd der Epidemie.

Zuvor war der Tod eines 84-jährigen Mannes gemeldet worden, der im Krankenhaus von Bergamo gestorben ist. Laut dem Zivilschutz ist die Zahl der Infektionsfälle auf 219 gestiegen. Borrelli versicherte, dass Italien trotz der Infektionsfälle ein sicheres Land sei. "Man kann unbesorgt nach Italien reisen", meinte der Zivilschutzchef.

Ein Fehlalarm hatte am Sonntagabend den Zugverkehr zwischen Italien und Österreich über Stunden lahmgelegt. Zwei Eurocitys auf dem Weg von Venedig nach München wurden von den österreichischen Behörden am Brenner gestoppt. Einer der Züge hatte zwei deutsche Frauen an Bord, die Fieber und starken Husten hatten. Sie wurden aber in Verona nach Angaben des österreichischen Innenministeriums negativ getestet. Danach konnten die 500 Passagiere nach München weiterfahren. Montagfrüh gab es beim Zugverkehr über den Brenner laut ÖBB keine Einschränkungen mehr.

In vielen Gegenden Norditaliens steht das öffentliche Leben praktisch still. In Venetien wurde die Gemeinde Vo abgeriegelt. Schulen, Universitäten und Museen bleiben geschlossen. Auch der Karneval von Venedig, der bis Dienstag gehen sollte, sollte abgesagt werden.

In China stieg die Zahl der Toten stark. Die Gesundheitskommission berichtete am Montag in Peking von weiteren 150 neuen Covid-19-Todesfällen - so viele wie noch nie innerhalb eines Tages. Der Ständige Ausschuss des Parlaments billigte formell die Verschiebung der diesjährigen Sitzung des Volkskongresses. Der Schritt war zuvor bereits angekündigt worden. Ein neuer Termin für die ursprünglich für den 5. März geplante Plenarsitzung wurde nicht genannt, wie das Staatsfernsehen am Montag in Peking berichtete. Es ist das erste Mal in der jüngeren Geschichte der Volksrepublik, dass die Sitzung des Volkskongresses verlegt wird.

Aus rund 30 Ländern und Regionen außerhalb Festlandchinas sind mehr als 2.200 Infektionen und mehr als 25 Todesfälle berichtet worden. Im Iran stieg die Zahl der gemeldeten Todesopfer auf 12. Im Nachbarland Afghanistan wurde am Montag der erste Fall einer Erkrankung bestätigt. Auch die beiden Staaten Bahrain und Kuwait auf der Arabischen Halbinsel bestätigten am Montag erste Fälle des Coronavirus.

In Deutschland wurden bisher 16 Infektionen gemeldet, letztmals wurden zwei Fälle vor knapp zwei Wochen (11. Februar) in Bayern bekannt. Allerdings gehen Experten davon aus, dass es auch in Deutschland sehr wahrscheinlich unentdeckte Infektionen gibt.

In China stieg die Zahl der Infizierten bis Montag erneut um 409 auf insgesamt 77.150. Auch viele Ärzte und Pfleger haben sich angesteckt - nach Angaben von Staatsmedien mehr als 3.000. Mit den 150 neuen Todesfällen sind 2.592 Tote zu beklagen. Die überwiegende Zahl der Toten und Infektionen wurden aus der schwer betroffenen Provinz Hubei in Zentralchina gemeldet. Am Wochenende besuchte ein Team der Weltgesundheitsorganisation (WHO) mit chinesischen Kollegen die Provinzhauptstadt Wuhan.