APA - Austria Presse Agentur

Fünffachmord - Getöteter Freund war Oberösterreicher

Nach dem Fünffachmord Sonntagfrüh in Kitzbühel ist der von dem 25-jährigen Verdächtigen getötete neue Freund der 19-Jährigen als 24-jähriger Oberösterreicher identifiziert worden. Der junge Mann war bei der Kitzbüheler Eishockeymannschaft unter Vertrag, sagte LKA-Chef Walter Pupp zur APA. Indes hat die Staatsanwaltschaft die Verhängung der U-Haft beantragt.

Wann die Haftprüfung am Innsbrucker Landesgericht stattfinden wird, stand vorerst nicht fest, meinte Staatsanwaltschaftssprecher Hansjörg Mayr im Gespräch mit der APA. Bis zu 48 Stunden könne der Verdächtige ohne richterlichen Beschluss festgehalten werden.

Der Kitzbüheler Eishockeyklub "Die Adler" drückte auf seiner Homepage seine Anteilnahme aus. Der 24-Jährige sei erst heuer zu den Adlern gestoßen und habe sich mit seiner ruhigen und besonnenen Art bestens im Team integriert und war allseits geschätzt und beliebt, schrieb der Verein auf seiner Homepage. Nach einem Heimspiel am Vorabend der Tat sei der Oberösterreicher zum "Man of the Match" gewählt worden. Auch der Eishockeyverein "Liwest Blackwings Linz", bei dem der Getötete zuvor gespielt hatte, postete auf Facebook: "An einem Tag wie heute fehlen uns allen einfach nur die Worte. Nichts was wir jetzt schreiben oder sagen, kann unseren Schmerz ausdrücken."

Für die Polizei stand am Montag indes die Tatortarbeit im Fokus. Diese soll am Montag oder Dienstag abgeschlossen werden, sagte Pupp. Zudem sollen noch ergänzende Vernehmungen durchgeführt werden. Auch die Leichen sollen obduziert werden. Dies werde jedoch den gesamten Tag in Anspruch nehmen, weshalb mit einem Ergebnis frühestens am Abend oder erst am Dienstag zu rechnen ist, so der LKA-Leiter.

Der Bruder des Verdächtigen, dem die Tatwaffe gehörte, konnte vorerst nicht erreicht werden. Er befand sich laut Pupp in Fernost. Warum der 25-jährige Verdächtige seine Aggression gegen die gesamte Familie richtete, war weiterhin unklar. "Diese Frage beantwortet er nicht, weshalb das so schnell nicht zu klären sein wird", meinte der Chef-Ermittler.

Der 25-Jährige hatte laut Polizei am Sonntag gegen 4.00 Uhr am Haus seiner 19-jährigen Ex-Freundin, in dem ihre gesamte Familie wohnte, geläutet. Nachdem der Vater den 25-Jährigen abgewiesen hatte, ging der junge Mann wieder nach Hause und holte sich die Pistole seines Bruders, die dieser in einem Tresor aufbewahrte. Gegen 5.30 Uhr kam der 25-Jährige erneut zum Wohnhaus der Familie und erschoss dort zunächst den Vater (59) der 19-Jährigen, dann ihre Mutter (51) und ihren Bruder (25), bevor er seine Ex-Freundin und ihren neuen Freund tötete.

Anschließend stellte sich der 25-Jährige bei der Polizeiinspektion Kitzbühel selbst. Das Motiv dürfte Eifersucht bzw. Zurückweisung gewesen sein, denn die 19-Jährige hatte vor zwei Monaten ihre Beziehung zu dem 25-Jährigen beendet.