Gastro-Großhändler zeichnet schwarzes Bild für Gastronomie

Großhändler Metro sieht bis zu 30 Prozent der Gastronomie vor dem Aus
Der Chef des Österreich-Ablegers des deutschen Lebensmittel-Großhändlers Metro, Xavier Plotitza, zeichnet wegen der Coronakrise und der einhergehenden Lockdowns ein rabenschwarzes Bild für Österreichs Gastronomie.

"Wir gehen davon aus, dass nach dem Ende des Lockdowns 20 bis 30 Prozent der Betriebe nicht wieder aufsperren werden", sagt der Manager der Tageszeitung "Kurier" (Freitagsausgabe). Der Umsatz des Großhändlers ist indes mit 40 Prozent noch stärker eingebrochen. "Besonders im November hat sich die Lage verschärft. Aber wir werden das aushalten", sagt Plotitza zum Geschäft seines Konzerns in Österreich. Eine Normalisierung für sein Unternehmen erwartet er "sicher nicht in den nächsten eineinhalb Jahren. (...) Im besten Fall herrscht in 24 Monaten wieder Normalität, im schlimmsten Fall erst in drei Jahren."

Ob Metro weitere staatliche Covid-Hilfen in Anspruch nehmen wird, werde man erst sehen, so der Metro-Mann. Dabei geht es um die nunmehr möglichen Umsatzersätze für Zulieferer der Gastronomie, die seit dieser Woche beantragbar sind. Der vorgeschriebene Umsatzentfall bei Gastro-Kunden von mindestens 50 Prozent dürfte aber nicht erreicht werden, räumt Plotitza ein. "Weil wir haben ja nicht nur Gastro-Kunden."

Einkaufen können bei Metro auch andere Unternehmer. Pläne, für private Kunden zu öffnen gebe es in Österreich - im Gegensatz zu Deutschland - nicht, sagt der Metro-Chef dem "Kurier".

Metro Österreich hat 80 Prozent der Mitarbeiter in Kurzarbeit. Statt bis 22 Uhr haben die Märkte Corona-Verordnungen folgend nur bis 19 Uhr offen. 60 Mitarbeiter und gut 40 Lehrlinge werden dem Zeitungsinterview zufolge trotzdem gesucht.

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