APA - Austria Presse Agentur

Geberkonferenz brachte 600 Millionen Euro für Moldau

Bei der Geberkonferenz für die unter den Folgen des Ukraine-Kriegs massiv leidende Republik Moldau sind ersten Berechnungen zufolge Finanzhilfen von mindestens 600 Millionen Euro zusammengekommen.

Noch sei die Bestandsaufnahme der zugesagten Hilfen aber nicht abgeschlossen, schränkte Rumäniens Außenminister Bogdan Aurescu am Freitag bei einer Pressekonferenz mit der deutschen Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) allerdings ein. Allein aus Berlin kommen 77 Millionen.

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An der Geberkonferenz in Bukarest unter der Leitung von Baerbock und Aurescu nahmen Vertreter von 33 Staaten sowie von zahlreichen internationalen Organisationen teil. Ziel sei es, diese Konferenz zu einer ständigen Plattform zur Unterstützung des Wegs der Republik Moldau in die EU zu machen, sagte Aurescu weiter. "Diese Plattform soll ein permanentes Instrument werden, das konstant finanzielle und technische Ressourcen schafft um Moldau zu unterstützen".

Vor Beginn der Konferenz hatte es seitens der deutschen Delegation geheißen, dass man Moldua mit weiteren 77 Millionen Euro helfen werde. Der größte Teil des Geldes - 40 Millionen Euro - soll Privathaushalten zugutekommen, um drastisch gestiegenen Energiepreise abzufedern. 20 Millionen Euro sollen in den Ausbau erneuerbarer Energien und die Förderung effizienter Energienutzung gesteckt werden. 17 Millionen fließen in die Hilfe für Hunderttausende ukrainischen Kriegsflüchtlinge, die Moldau aufgenommen hat. Außerdem soll das Land materielle Hilfe erhalten, zum Beispiel Videodrohnen, Geländewagen oder Dokumenten-Prüfgeräte für den Grenzschutz.

Die an Rumänien und die Ukraine grenzende Ex-Sowjetrepublik Moldau hat seit Juni den Status eines EU-Beitrittskandidaten. Der Krieg in der Ukraine habe in Moldau eine Flüchtlingskrise und wirtschaftliche Probleme ausgelöst, sagte Aurescu. Eine erste Geberkonferenz für Moldau hatte es im April in Berlin gegeben.

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Baerbock will am Abend auch den rumänischen Schwarzmeer-Hafen Constanta besichtigen. Constanta gehört zu den Ausweichrouten für den Export ukrainischen Getreides, der wegen des Krieges über die ukrainischen Häfen nicht mehr möglich ist. Die Ukraine war vor dem Krieg einer der größten Getreideexporteure weltweit.