APA - Austria Presse Agentur

Gedenkfeiern 50 Jahre nach Olympia-Attentat in München

50 Jahre nach dem Olympia-Attentat von München am 5. September 1972 wird an diesem Montag auf dem Fliegerhorst in Fürstenfeldbruck der Opfer von damals gedacht. Bei der Geiselnahme, die von der Polizei blutig beendet wurde, kamen elf Mitglieder der israelischen Olympia-Mannschaft sowie fünf ihrer palästinensischen Entführer und ein deutscher Polizist ums Leben. Der Polizeieinsatz von damals gilt aus heutiger Sicht als vollkommen misslungen.

Die Entführer waren mit ihren Geiseln nach stundenlangen Verhandlungen in Hubschraubern vom Olympischen Dorf zum Fliegerhorst Fürstenfeldbruck gebracht worden, um dort mit einem bereitgestellten Passagierflugzeug auszufliegen. Beim Aussteigen wurden sie von deutschen Sicherheitskräften unter Beschuss genommen. Ziel der Entführung war es, 230 in israelischer Haft sitzende Palästinenser freizupressen.

Zu der Gedenkveranstaltung werden neben den Hinterbliebenen der israelischen Opfer auch Israels Staatspräsident Izchak Herzog, Deutschlands Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) erwartet. Der deutsche Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hatte bereits im Vorfeld erklärt, die Bundesrepublik stelle sich ihrer Verantwortung.

Die Hinterbliebenen der israelischen Opfer hatten sich nach jahrzehntelangem Kampf erst wenige Tage vor der Gedenkfeier mit der deutschen Bundesregierung auf eine Entschädigung für das entstandene Leid geeinigt. 28 Millionen Euro stehen nun als Entschädigungssumme fest, wovon der Bund 22,5 Millionen, der Freistaat Bayern 5 Millionen und die Stadt München 500.000 Euro übernehmen. Darüber hinaus soll es eine umfangreiche Aufarbeitung der Geschehnisse geben.