APA - Austria Presse Agentur

Gedenkgottesdienst für Opfer des Massakers in El Paso

In El Paso im US-Staat Texas haben am Mittwoch tausende Menschen der Opfer des Schusswaffenangriffs mit 22 Toten gedacht. An dem Gedenkgottesdienst nahmen auch Familien der Opfer teil. "Wir können das Böse und das Ausmaß von Hass und Rassismus, das El Paso vor elf Tagen getroffen hat, immer noch nicht verstehen", sagte Gouverneur Greg Abbott. Der Hass dürfe aber nicht noch mehr Hass schüren.

In El Paso, das an der Grenze zu Mexiko liegt, hatte ein 21-jähriger Weißer am 3. August in einem Einkaufszentrum 22 Menschen getötet. Acht der Todesopfer waren Mexikaner. Nach seiner Festnahme sagte er nach Angaben der Polizei, der Angriff habe sich gezielt gegen Mexikaner gerichtet. Vor der Attacke hatte er zudem ein rechtsextremes Manifest gegen Einwanderer aus Lateinamerika im Internet veröffentlicht, in dem er vor einer "hispanischen Invasion" warnte.

Der Gedenkgottesdienst begann mit einem Video zu Ehren der Opfer. Der katholischer Bischof von El Paso, Mark Seitz, sagte, die Menschen dürften sich nicht durch "falsche und erfundene Unterscheidungen" auseinander bringen lassen.

An der Gedenkfeier nahm auch ein Vertreter der mexikanischen Regierung teil. Der für Nordamerika zuständige Außenstaatssekretär Jesus Seade gab der "rassistischen" und gegen Mexikaner gerichteten Rhetorik in der USA eine Mitschuld an dem Angriff. Früher seien die USA ein "Land der unbegrenzten Möglichkeiten für jeden Neuankömmling" gewesen. Die 60 Millionen Hispanics in den USA eine wertvolle "Quelle des Fortschritts und der Vielfalt".

El Paso liegt gegenüber von Ciudad Juarez an der Grenze zu Mexiko. Mehr als 80 Prozent der 680.000 Einwohner sind lateinamerikanischer Herkunft. Kurz nach der Bluttat von El Paso hatte ein anderer Schütze in einem Vergnügungsviertel in der Stadt Dayton im US-Staat Ohio neun Menschen getötet. Die beiden Schusswaffenangriffe von El Paso und Dayton haben eine neue Debatte über das lockere Waffenrecht in den USA ausgelöst.