APA - Austria Presse Agentur

Gefechte zwischen Regierungstruppen und Rebellen in Idlib

Bei Gefechten zwischen Regierungstruppen und Rebellen in der Rebellenhochburg Idlib sind nach Angaben von Aktivisten 69 Kämpfer getötet worden. Die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte erklärte am Sonntag, die zweitägigen Kämpfe in der Provinz seien die gewalttätigsten seit dem Eintreten einer Waffenruhe in der Region Ende August gewesen. Zahlreiche Bewohner flohen in Richtung Norden.

Die Beobachtungsstelle teilte mit, mehrere Angriffe des früheren syrischen Al-Kaida-Ablegers Hajat Tahrir al-Scham auf Positionen der Regierungstruppen hätten die Gefechte am Samstag ausgelöst. Als Reaktion hätten die Streitkräfte des syrischen Machthabers Baschar al-Assad mit Unterstützung russischer Truppen Luftangriffe gegen die islamistischen Rebellen geflogen. Nach Angaben der Beobachtungsstelle waren mindestens 36 Soldaten der Regierungstruppen unter den Toten.

Die Rebellen-nahe Beobachtungsstelle mit Sitz in London bezieht ihre Angaben von Aktivisten an Ort und Stelle. Von unabhängiger Seite sind die Angaben kaum zu überprüfen.

Ein AFP-Korrespondent berichtete am Sonntag von dunklen Rauchwolken über der Region Maaret al-Numan durch Luftangriffe der Assad-Truppen auf Positionen der Rebellen. Die Kämpfe hielten demnach weiter an.

Idlib sowie einige Bezirke der Provinzen Hama, Aleppo und Latakia werden großteils von der Dschihadistenmiliz Hajat Tahrir al-Scham und anderen islamistischen Milizen kontrolliert. Seit Ende April gehen die syrischen Regierungstruppen und die russische Luftwaffe wieder verstärkt gegen sie vor. Nach Schätzungen der Beobachtungsstelle kamen allein im Zeitraum von Ende April bis Ende August fast tausend Zivilisten bei syrischen und russischen Luftangriffen ums Leben. Nach UN-Angaben wurden in diesem Zeitraum mehr als 400.000 Menschen vertrieben.

Die russische Armee hatte am 31. August eine einseitige Waffenruhe für die seit Monaten umkämpfte Rebellenbastion Idlib erklärt. Laut der Beobachtungsstelle hat es seither jedoch regelmäßige Angriffe gegeben, bei denen dutzende Zivilisten getötet wurden. Seit Ausbruch des Bürgerkriegs in Syrien 2011 sind mehr als 370.000 Menschen getötet und Millionen vertrieben worden.