APA - Austria Presse Agentur

Geldsorgen der ÖsterreicherInnen steigen, Frust macht sich breit

Vom Jahr 2021 erwarten sich die Österreicher wenig Gutes. "In Sachen Finanzen wird 2021 für mich ein schlechtes Jahr", sagten 29 Prozent bei einer Umfrage der ING Bank, an der mehr als 1.000 Erwachsene teilnahmen.

Sparsamer leben wollen die meisten trotzdem nicht, "offensichtlich macht sich ein gewisser Finanzfrust breit", meint Andras Hamori, Privatkundenchef der ING in Österreich. Die ING hatte die Österreich bereits vor einem Jahr nach ihren Erwartungen und Finanzvorsätzen für 2020 gefragt. Damals sahen 40 Prozent ihre nähere finanzielle Zukunft rosig und gingen von einem guten Jahr 2020 aus. Bei der aktuellen Umfrage sagten das nur noch 24 Prozent. Ein schlechtes Jahr für ihre persönlichen Finanzen erwarteten vor einem Jahr nur 15 Prozent, jetzt sind es 29 Prozent.

In Tirol gehen die meisten (35 Prozent) von einem schlechten persönlichen Finanzjahr aus, in Wien die wenigsten, aber immerhin noch 24 Prozent und damit fast jeder Vierte.

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Deutlich weniger wollen im nächsten Jahr mehr sparen. Waren es im Vorjahr 40 Prozent, so nun 35 Prozent diesen Finanzvorsatz gefasst. "Einerseits wurde in diesem Jahr mangels Konsummöglichkeiten bereits viel zurückgelegt und andererseits macht sich offensichtlich ein gewisser Finanzfrust breit", meint Hamori. "Die Pandemie hat nicht nur Privat- und Berufsleben durcheinandergebracht, sondern auch unsere Finanzgewohnheiten."

Dass die Menschen weniger sparen wollen, liegt nicht nur daran, dass zu wenig Geld da ist, das man zur Seite legen könnte. Auch auf Einsparungsmöglichkeiten im Alltag - etwa durch einen Wechsel des Energieversorgers oder zu einer günstigeren Bank - will man eher verzichten als. 37 Prozent der Befragten wollen sich gar nicht mit ihren Finanzen beschäftigen, sondern wollen es einfach auf sich zukommen lassen - vor einem Jahr hatten das 30 Prozent gesagt.

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Dafür wollen aber mehr Leute im kommenden Jahr Kredite aufnehmen: 5 Prozent gehen davon aus, im kommenden Jahr zusätzlich Geld zu brauchen, während es zum Jahreswechsel 2019/2020 nur 2 Prozent waren. "Immobilienfinanzierungen sind bei uns von Anfang an schon sehr stark nachgefragt. 2021 erwarten wir einen zusätzlichen Anstieg bei den Konsumfinanzierungen - so ein Ende oder ein Eindämmen der Pandemie wieder mehr Konsum zulässt", meint Hamori.

Die Umfrage erfolgte im Rahmen der ING International Survey - einer Studienserie, die im Auftrag der ING Group regelmäßig verschiedene Aspekte rund um die Themen "Sparen, persönliche Finanzen, Digitalisierung/Banking und Wohnen" beleuchtet. Für die aktuelle Umfrage wurden vom Institut Ipsos online 1.032 Österreicher ab 18 Jahren befragt.