APA - Austria Presse Agentur

Gewaltsame Proteste gegen Corona-Lockdown in Irland

Hunderte Menschen haben am Samstag in der irischen Hauptstadt Dublin teils gewaltsam gegen die Lockdown-Maßnahmen in dem Land demonstriert.

Zu Zusammenstößen mit der Polizei kam es nach Angaben der irischen Rundfunksenders RTÉ, als Demonstranten versuchten, zu einem zentral gelegenen Park durchzudringen. Es seien Feuerwerkskörper auf die Beamten geworfen worden, die daraufhin Schlagstöcke einsetzten. 23 Menschen wurden festgenommen. Nach Angaben der Polizei erlitten drei Beamte Verletzungen, einer musste ins Krankenhaus gebracht werden. Der irische Premierminister Micheal Martin verurteilte die gewaltsamen Proteste. Sie offenbarten "einen völligen Mangel an Respekt für die Menschen, die während dieser Pandemie riesige Opfer gebracht haben", erklärte er mit Blick auf die Restriktionen zur Eindämmung der Corona-Pandemie. Es könne "keine Rechtfertigung geben für den Marsch oder die Gewalt, die sich entladen hat". Vizepremier Leo Varadkar zeigte sich bestürzt. "Gewalt gegen Polizisten oder sonst jemanden ist unentschuldbar", schrieb er auf Twitter.

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Die irische Regierung hatte kürzlich angekündigt, die höchste Lockdown-Stufe in dem Land bis mindestens zum 5. April beizubehalten. Die Schulen sollen allerdings schrittweise bereits vom kommenden Monat an wieder geöffnet werden. Irland war relativ glimpflich durch die ersten zwei Pandemie-Wellen gekommen. Nach Weihnachten stiegen die Fallzahlen aber massiv an, Anfang Jänner hatte das EU-Land nach Daten der Universität Oxford die höchste Infektionsrate der Welt.