APA - Austria Presse Agentur

Gladiatoren-Arena im Kolosseum geplant

Die Mailänder Gesellschaft Milan Ingegneria hat die internationale Ausschreibung für das Projekt zum Bau einer Gladiatoren-Arena im Kolosseum gewonnen. Dies kündigte Kulturminister Dario Franceschini am Sonntag an. Geplant ist die Errichtung einer Plattform, die den jetzt sichtbaren Unterbau des Amphitheaters überdecken soll, wie es bis zum 19. Jahrhundert der Fall war.

Die Arbeiten, die 18,5 Mio. Euro kosten sollen, werden bis Ende 2021 beginnen und bis Ende 2023 abgeschlossen werden, berichtete der Minister bei einer Pressekonferenz am Sonntag. Milan Ingegneria behauptete sich mit dem Projekt einer nachhaltigen und flexiblen High Tech-Struktur, die leicht wieder abgebaut werden kann. Die Träger der Struktur werden ohne mechanische Verankerungen direkt auf den Wandstrukturen angebracht. Die Lauffläche wird aus einer Reihe von mobilen Paneelen bestehen. Damit soll die Arena auch wieder für Open-Air-Aufführungen genutzt werden. Die neue Fläche wird etwa 3.000 Quadratmeter betragen.

Das Sieger-Projekt wurde von einer Expertenjury gekürt. Milan Ingegneria ist eine Gesellschaft mit internationaler Erfahrung, die unter anderem die Basilika der Stadt Vicenza restauriert hat und mit klangvollen Namen der Architektur wie Renzo Piano, Rem Koolhaas und Arata Isozaki zusammengearbeitet hat.

"Eine große Herausforderung für Italien", so bezeichnete Kulturminister Franceschini das Projekt für den Wiederaufbau der Gladiatoren-Arena. "Dank der rekonstruierten Arena werden im Kolosseum hochkarätige internationale Veranstaltungen stattfinden können, im vollen Respekt des Denkmals, das Italien symbolisiert", sagte der Minister.

Das Kolosseum wurde zwischen 70 und 80 nach Christus erbaut und war bei den Römern blutiger Schauplatz öffentlicher Hinrichtungen und Gladiatorenkämpfe. Als Arena war das Kolosseum fast 450 Jahre lang in Betrieb. Neben dem Forum gehört es zu den beliebtesten Touristenattraktionen in Italien. In den vergangenen Jahren wurde Roms Wahrzeichen für rund 25 Millionen Euro restauriert. Die Restaurierung wurde vom Modekonzern Tod's unterstützt.