Gmundner "Briefe von Ruth" über norwegische Anne Frank

Es geht auch um die Liebe zwischen Ruth und Gunvor
Der Wille zu leben ist der Leitgedanke des Musicals "Briefe von Ruth", das am 31. März im Rahmen des Musical Frühling Gmunden uraufgeführt wird. Die Kooperation mit der New York Opera Society und der Europäischen Kulturhauptstadt Salzkammergut 2024 basiert auf den Schriften der "norwegischen Anne Frank" Ruth Maier. Die Musik stammt von Gisle Kverndokk, Regie führt das Gmundner Intendanten-Duo Elisabeth Sikora-Olzinger und Markus Olzinger. Die Titelrolle singt Jasmina Sakr.

Die Jüdin Ruth Maier floh 1939 mit 19 Jahren vor den Nazis aus Wien nach Norwegen, wo sie auch ihre große Liebe, die Dichterin Gunvor Hofmo, kennenlernte. Sie fühlte sich im liberalen Norden wohl - bis schließlich auch ihre neue Heimat von den Nationalsozialisten besetzt wurde. Ruth starb mit 22 Jahren im KZ Auschwitz. Hinterlassen hat sie Briefe, Tagebücher und Zeichnungen, in denen sie ihre Gedanken zu vielen Themen - von Coming-of-Age und erster Liebe bis hin zu politischen und existenziellen Überlegungen - festhielt.

Darin zeige sich, dass Ruth Maier "eine liebenswerte, weltoffene Person ist, die einen an der Hand nimmt", sagt Regisseur Markus Olzinger. "Musical muss nicht immer lustig sein", meint er, dennoch gebe es auch in dieser Geschichte komische Momente und "vielleicht kann 'Briefe von Ruth' auch aufzeigen, wie Menschen in schlimmen Zeiten ihr Leben meistern, dennoch an das Gute glauben, und dass wir als Gesellschaft mit unseren aktuellen kleineren und größeren Krisen erkennen, dass wir da dann doch auf sehr hohem Niveau jammern." Ruths Wille zu leben sei das Hauptmotiv dieses Musicals.

Die Produktion ist ein Referenzprojekt und ein Vorbote der Europäischen Kulturhauptstadt Salzkammergut 2024. Geprobt wird seit Mitte Februar. Ob die Gmundner Inszenierung auch andernorts gezeigt wird, steht noch nicht fest. Die Rolle der Ruth wird von der Sopranistin Jasmina Sakr gespielt. Tamara Pascual übernimmt die Rolle der Gunvor Hofmo. Komponist Gisle Kverndokk zeichnete gemeinsam mit Øystein Wiik bereits für die Uraufführungen "In 80 Tagen um die Welt" (2016) und "Fanny und Alexander" (2022) im Linzer Landestheater verantwortlich. Für beides, ebenso wie für "Der Hase mit den Bernsteinaugen" (2019), hatten Kverndokk und Wiik beim Deutschen Musical-Theater-Preis die Auszeichnung für das beste Musical erhalten.

(S E R V I C E - www.musical-gmunden.com)

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