APA - Austria Presse Agentur

Gmundner Molkerei 2020 mit großer Nachfrage nach H-Milch

Hamsterkäufe zu Beginn der Corona-Pandemie haben der Gmundner Molkerei ein Absatz-Plus bei H-Milch von 11 Prozent auf 160 Mio. Packungen beschert, dafür brach die Nachfrage nach portioniertem Kaffeeobers, wie er im Gastrobereich verwendet wird, um gut ein Drittel ein. Unterm Strich blieb 2020 eine Umsatzsteigerung von 6 Mio. auf 206 Mio. Euro. Als Grund für das Plus wird eine hohe Wertschöpfung beim Käse angegeben, vor allem naturgereifte Sorten waren gefragt.

Die Molkerei hat in den vergangenen Monaten die Geschäftsführung aufgestockt: Michael Waidacher ist weiterhin für Vertrieb, Produktion und Supply-Chain zuständig, der neu dazugestoßene Harald Doppler übernahm Strategie, Marketing, Finanzen, Qualitätsmanagement und Hofberatung. Für 2021 erwarten die beiden ein schwieriges Jahr, wie sie in einer Pressekonferenz am Donnerstag sagten, denn es sei eine gewissen Konsummüdigkeit zu spüren.

Anfang 2021 hat die Gmundner Molkerei ein gemeinsames Projekt mit dem bayrischen Milchwerk Jäger gestartet. Der Mozzarella-Spezialist produziert am Standort in Gmunden Pasta-Filata-Produkte. Die Gmundner Molkerei stellt das Personal und das Gebäude, die beiden Firmen bleiben aber eigenständig. Jäger soll 50 Mio. Kilo Milch - das sind ist knapp 15 Prozent der Milchmenge der Molkerei - abnehmen.

Insgesamt hat die Gmundner Molkerei, die im Juni ihren 90. Geburtstag feiert, 2020 rund 334 Mio. Tonnen Milch (minus 0,5 Prozent) verarbeitet und 273 Mio. Tonnen (minus 2 Prozent) verkauft. Die Zahl der Mitarbeiter (352) blieb stabil, jene der Mitglieder sank um 122 auf 2.050. Die meisten davon seien aus der Milchproduktion ausgestiegen, hieß es. Der aktuelle Bauernmilchpreis liegt bei 34,75 Cent netto (39,28 brutto), der Durchschnitt 2020 lag auf ähnlichem Niveau.