Goldenes Verdienstzeichen für Filmemacher Allahyari

Houchang Allahyari zeigte sich bewegt von der Würdigung
Einer von Österreich unkonventionellsten Regisseuren ist nun Träger des Goldenen Ehrenzeichens für Verdienste um die Republik: Houchang Allahyari, Filmemacher und Facharzt für Psychiatrie/Neurologie, wurde am Dienstagabend für sein Lebenswerk gewürdigt. Damit wurde auch ein höchst ungewöhnlicher Lebensweg ausgezeichnet.

Geboren wurde Allahyari am 1. Februar 1941 in Teheran und kam erst als Jugendlicher nach Österreich, um Theaterwissenschaft zu studieren. Und doch schlug er dann zunächst einen anderen beruflichen Weg ein und studierte Medizin, betrieb eine eigene Ordination, war als Neurotraumatologe und Psychiater tätig und arbeitete jahrelang für das Justizministerium in Haftanstalten als Psychiater für Drogenabhängige.

Der Film ließ Allahyari dennoch nicht los, schuf er doch ab den 70ern eigene Arbeiten. Neben frühen Kurzfilmen und avantgardistischen Werken, zeichnete er 1996 für eine "Tatort"-Folge verantwortlich. Sein Kinoœuvre reicht von der schwarzen Komödie "I love Vienna" mit dem jungen Michael Niavarani (1991) über "Geboren in Absurdistan" (1999) bis hin zum Dokumentarfilm "Bock for President" (2010). Mit "Die verrückte Welt der Ute Bock" und "Ute Bock Superstar" folgten gleich zwei Fortsetzungen. Und 2014 folgte mit "Der letzte Tanz" mit der betagten Erni Mangold als Alzheimerpatientin, die eine intime Beziehung mit einem Zivildiener (Daniel Sträßer) eingeht, ein weiteres filmisches Ausrufezeichen.

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