Griechenland will Strafen für Brandstifter verschärfen
Aktuell brechen in Griechenland täglich Dutzende Brände aus, die sich nach wochenlanger Trockenheit oft schnell ausbreiten. Die meisten Brände würden von Menschen verursacht, hatte Ministerpräsident Kyriakos Mitsotakis erst in der vergangenen Woche betont.
Hauptziel der geplanten Verschärfung der Strafen sei Prävention, berichtete die Zeitung "To Proto Thema". Sah das Gesetz bisher geringe Strafen von 300 bis maximal 5.000 Euro vor, sollen nun in schweren Fällen 30.000 Euro fällig werden, bei Wiederholungstätern soll sich der Betrag verdoppeln. Außerdem könnten dem Betreffenden die Kosten für den Feuerwehreinsatz in Rechnung gestellt werden. Viele Brände werden fahrlässig verursacht, etwa wenn Menschen bei starkem Wind Gartenabfälle verbrennen, im Freien grillen oder auch schweißen und schleifen, so dass Funken entstehen, die Feuer entfachen.
Es droht auch Gefängnis
Werden Brände vorsätzlich gelegt, droht auch Gefängnis. Allerdings müssen die Täter erst geschnappt werden, was meist sehr schwierig ist. Im Juli gab es dem Bericht zufolge 21 Festnahmen. Im selben Monat gab es in Griechenland rund 1.470 Wald- und Buschbrände, etliche von ihnen mit verheerenden Ausmaßen. Auf Rhodos mussten rund 19.000 Touristen evakuiert werden, bei Feuern in anderen Regionen des Landes kamen insgesamt fünf Menschen ums Leben, darunter zwei Piloten eines Löschflugzeugs, das bei den Löscharbeiten abgestürzt war.
Wer wegen der Brände in Griechenland seinen Arbeitsplatz verloren hat, soll bis einschließlich Oktober monatlich 534 Euro Unterstützung bekommen. Wie das Arbeitsministerium am Dienstag mitteilte, ist eine entsprechende Online-Plattform für Anträge in Betrieb. Die Unterstützung gibt es, so lange der betreffende Betrieb wegen Brandschäden geschlossen hat. Während dieser Zeit bleiben die Angestellten auch versichert, obwohl keine Beiträge fließen.
Die genaue Zahl der Betriebe, die wegen der Brände schließen mussten und der Angestellten, die ihre Arbeit deswegen verloren haben, ist noch unklar, wie der Staatssender ERT am Dienstag berichtete. In den vergangenen vier Wochen sind in Griechenland nach ersten Schätzungen der Behörden landesweit gut 43.000 Hektar Wald, Buschland und landwirtschaftliche Flächen von den Flammen zerstört worden. Zahlreiche Strandbars und Tavernen wurden vor allem entlang der Küste im Südosten der Ferieninsel Rhodos beschädigt. Seither sind viele Menschen dort arbeitslos.
Kommentare