APA - Austria Presse Agentur

Großbritannien plant Maßnahmen gegen Mangel an LKW-Fahrern

Die britische Regierung hat Maßnahmen angekündigt, um den Mangel an LKW-Fahrern zu beenden. Die fehlenden Trucker schüren seit längerem die Furcht vor Lieferproblemen auf der Insel. Der Ölkonzern BP hatte in dieser Woche angekündigt, einige Tankstellen schließen zu müssen. Einzelhändler warnen vor Engpässen in der Versorgung für Weihnachten, sollte der Mangel nicht rasch gelöst werden. Bei Schnellrestaurants wie McDonalds waren bereits zeitweise Produkte ausgegangen.

"Wir prüfen vorübergehende Maßnahmen, um unmittelbare Probleme zu verhindern, aber alle Maßnahmen, die wir ergreifen, werden zeitlich streng begrenzt sein", erklärte eine Sprecherin des Büros von Premierminister Boris Johnson. Details nannte sie nicht. Zeitungen berichteten, dass die Regierung bis zu 5000 ausländischen LKW-Fahrern erlauben wolle, mit für eine kurze Zeit befristeten Visa nach Großbritannien einreisen zu können. Dies fordern Logistikfirmen und Einzelhändlern schon seit Monaten, die Regierung hatte dies bisher ausgeschlossen. "Wir werden Himmel und Hölle in Bewegung setzen, um sicherzustellen, dass die Engpässe gelindert werden", hatte der britische Verkehrsminister Grant Shapps am Freitag dem Sender Sky News gesagt.

Am Samstagmorgen bildeten sich vor vielen Tankstellen erneut lange Schlangen. Neben BP meldeten auch einige Shell- und Esso-Stationen Probleme mit der Benzin-Versorgung. "Wir haben reichlich Kraftstoffvorräte im Land und die Öffentlichkeit sollte beruhigt sein, dass es keine Engpässe gibt", sagte die Johnson-Sprecherin der Downing Street.

Schätzungen zufolge fehlen der britischen Transportbranche derzeit rund 100.000 Fahrer. Das ist zum vor allem darauf zurückzuführen, dass viele Trucker nach dem Brexit auf den europäischen Kontinent zurückgekehrt sind. Zudem hatte die Corona-Pandemie die Ausbildung und Prüfungen neuer Fahrer behindert.