APA - Austria Presse Agentur

Grüne Wirtschaft startet in Wahlkampf

Die Grüne Wirtschaft startet am Freitagabend mit Rückendeckung von Parteichef und Vizekanzler Werner Kogler in ihren Wahlkampf zu den Anfang März anstehenden Wirtschaftskammerwahlen. Die Fraktion, die 2015 auf 9,1 Prozent der Stimmen kam, sieht sich als Vertreter jener Unternehmer, die ökologisch und sozial wirtschaften.

"Wir wollen zweitstärkste Kraft in der Kammer werden und die Zweidrittelmehrheit des ÖVP-Wirtschaftsbundes brechen. Dafür brauchen wir ein zweistelliges Ergebnis", sagte die Bundessprecherin der Grünen Wirtschaft, Sabine Jungwirth, im Vorfeld der Veranstaltung zur APA.

Jungwirth setzt auf einen Umbau des Wirtschaftssystems im Sinne des Klimaschutzes. Sie argumentiert: "Es gibt keinen Wirtschaftsstandort auf einem toten Planeten." Das müssten auch die "fossilen ÖVP-Kämmerer" verstehen. Aus ihrer Sicht trägt das türkis-grüne Regierungsprogramm eine deutliche grüne Handschrift, im Klimaschutzpaket stecke viel Wirtschaft drin, so Jungwirth.

Die Öko-Wirtschaftstreibenden setzen vor allem auf Ein-Personen-Unternehmen (EPU) und kleinere sowie mittlere Unternehmen (KMU). Ihre Schwerpunkte liegen bei Regionalwirtschaft, Kreislaufwirtschaft und Reparaturwirtschaft. Die Grüne Wirtschaft verlangt darüber hinaus höhere Steuern für Klima- und Umweltsünder und einen Öko-Bonus für grünes Wirtschaften.

Die Grüne Wirtschaft war vor 20 Jahren in Wien erstmals bei einer Wirtschaftskammerwahl angetreten. 2015 landeten sie bundesweit mit 9,1 Prozent der Stimmung auf Platz vier, hinter den Freiheitlichen, die auf 9,4 Prozent der Stimmen kamen und dem Sozialdemokratischen Wirtschaftsverband (SWV) mit 10,8 Prozent. Der ÖVP-Wirtschaftsbund holte 66,6 Prozent der Stimmen, doppelt so viele wie alle anderen Fraktionen zusammen.