Guterres "bewegt" bei Anblick von Getreidefrachter

Schiff "Brave Commander" transportiert Tonnen an Getreide
Im Anschluss an seine Ukraine-Reise ist UN-Generalsekretär António Guterres in der türkischen Metropole Istanbul angekommen.

"Es ist so bewegend, in Istanbul das Schiff "Brave Commander" zu sehen, das mit Tonnen ukrainischen Weizens beladen ist", tweetete Guterres am Samstag. Für den Nachmittag war eine Pressekonferenz in dem Kontrollzentrum geplant, das eigens für das Getreide-Abkommens eingerichtet wurde. Am Samstag legten zwei weitere Getreidefrachter aus der Ukraine ab.

Die Ladung von 23.000 Tonnen Weizen der "Brave Commander" ist im Rahmen des Welternährungsprogramms der UN (WFP) für Äthiopien bestimmt. Ukrainisches Getreide war monatelang in den Schwarzmeer-Häfen festgesteckt. Die UN und die Türkei hatten Ende Juli Vereinbarungen vermittelt, dass die Ukraine trotz des russischen Angriffskrieges wieder Getreide über ihre Schwarzmeerhäfen ausführen darf. Es wird geschätzt, dass mehr als 20 Millionen Tonnen Getreideerzeugnisse in der Ukraine lagern. Laut Mitteilung des Koordinierungszentrums haben von Anfang August bis 19. August rund 650.000 Tonnen Getreide und andere Lebensmittel ukrainische Häfen verlassen können.

Der Export von Getreide über die ukrainischen Schwarzmeerhäfen ging am Samstag weiter. Zwei Frachter legten von Tschornomorsk ab, wie das türkische Verteidigungsministerium mitteilte. Insgesamt sind damit seit der Wiederaufnahme der Lieferungen, die durch ein von den Vereinten Nationen und der Türkei vermitteltes Abkommen ermöglicht wurde, 27 Getreide-Schiffe aus den Häfen ausgelaufen. Die Häfen waren nach Beginn des russischen Krieges monatelang blockiert.

Der von Russland besetzte Teil des ukrainischen Gebiets Saporischschja exportiert örtlichen Behördenangaben zufolge täglich bis zu 7000 Tonnen Getreide und will die Menge ausweiten. Der weitaus größte Teil, bis zu 5000 Tonnen täglich, werde per Bahn exportiert, erklärt der von Russland eingesetzte Verwaltungschef Jewgeni Balizki. Wohin das Getreide gebracht wird, teilt er nicht mit.

Die Exporte sollen Balizki zufolge bald ausgeweitet werden, wenn der von Russland besetzte ukrainische Hafen Berdjansk am Asowschen Meer einsatzbereit sei. Dann könnten auch Länder wie die Türkei, Saudi-Arabien und Ägypten beliefert werden. Die Ukraine hat Russland wiederholt beschuldigt, aus besetzten Gebieten Getreide zu stehlen.

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