APA - Austria Presse Agentur

Guterres verurteilt Gewalt gegen Demonstranten in Myanmar

UN-Generalsekretär António Guterres hat das gewaltsame Vorgehen der Sicherheitskräfte gegen Demonstranten in Myanmar scharf kritisiert. Er verurteile die "Anwendung tödlicher Gewalt" in Myanmar, schrieb Guterres in der Nacht auf Sonntag auf Twitter. Dies sei ebenso "inakzeptabel" wie "Einschüchterung und Belästigung" von Demonstranten. "Jeder hat das Recht, sich friedlich zu versammeln", betonte Guterres.

Zugleich rief er alle Seiten in Myanmar dazu auf, die Ergebnisse der vergangenen Wahl zu respektieren und wieder eine Regierung aus Zivilisten zu bilden. Zuvor schrieb Ned Price, der Sprecher des Außenministeriums in Washington auf Twitter, die USA seien zutiefst besorgt über die Berichte, dass Sicherheitskräfte auf Demonstranten geschossen hätten sowie andere festgehalten und schikaniert würden. Man stehe an der Seite des Volks.

Sicherheitskräfte in Myanmar waren zuvor mit massiver Gewalt gegen Demonstranten vorgegangen. In der zweitgrößten Stadt Mandalay wurden am Samstag mindestens zwei Menschen erschossen, etwa 30 weitere Demonstranten wurden verletzt. Die Sicherheitskräfte schossen mit scharfer Munition auf die Demonstranten.

Die Polizei nahm Reuters zufolge zudem den berühmten Schauspieler Lu Min fest, der auf der Fahndungsliste des Militärs gestanden hatte. Das sagte seine Frau, Khin Sabai Oo, am Sonntag. Nach Angaben der Aktivistengruppe Assistance Association for Political Prisoners (AAPP) wurden am Samstag 569 Menschen in Verbindung mit dem Putsch verhaftet, angeklagt oder verurteilt. Facebook löschte unterdessen die Hauptseite des Militärs mit Verweis auf seine Richtlinien, die die Anstachelung zu Gewalt verbieten würden, so das Unternehmen.

In dem südostasiatischen Land herrscht Aufruhr, seit die bisherige De-facto-Regierungschefin Aung San Suu Kyi am 1. Februar bei einem Militärputsch entmachtet wurde. Hunderttausende Menschen beteiligten sich seitdem an Straßenprotesten. Die Sicherheitskräfte setzten allerdings bis Samstag kaum scharfe Munition ein.