Hans-Gratzer-Preis 2024 an Autor Guido Wertheimer

Die Preisträger Noëlle Haeseling und Guido Wertheimer
Der Autor Guido Wertheimer erhält den Hans-Gratzer-Preis 2024. Er setzte sich mit dem Stückentwurf "Die realen Geister" gegen vier Konkurrentinnen und Konkurrenten durch. Neben 8.000 Euro ist auch ein Werkauftrag inklusive Uraufführung Teil des Preises. Letztere soll am 31. Jänner 2025 unter der Regie von Stephan Kimmig am Schauspielhaus Wien stattfinden, das die Auszeichnung in Gedenken an den Regisseur und Theaterleiter Hans Gratzer vergibt.

"Die Geisterbeschwörung einer jüdisch-europäischen Familiengeschichte als geheimnisvolles Roadmovie. Beinahe prophetisch erscheinen die drei Hauptfiguren, getrieben durch einen Countdown 'bis wieder alles explodiert' - gemeint ist der brutale Angriff der Hamas auf israelische Zivilist:innen am 7. Oktober und der darauffolgende Gaza-Krieg", heißt es laut Aussendung vom Sonntag in der Jurybegründung. Der Autor, der 1996 in Buenos Aires geboren wurde und später Szenisches Schreiben an der Universität der Künste in Berlin studierte, finde eine luzide, offene Form, um das Grauen der Menschheit in Worte zu fassen. "Er erzählt von den Spuren des Vernichtungskreislaufs, den Menschen immer wieder entfesseln. Eine poetische Bildbeschreibung, die auch Ausgänge, Türen hat. Gleichzeitig ein flammendes Plädoyer, die Gewalt zu stoppen", so die Jury.

Der separat vergebene Publikumspreis, der am Samstagabend schriftlich via Saal-Abstimmung im Schauspielhaus ermittelt wurde, ging an Noëlle Haeseling für den Stückentwurf "Von Fischen und Frauen". Der Text wird noch in dieser Saison im Rahmen einer szenischen Lesung am Wiener Schauspielhaus zu erleben sein. Am 2. Mai werden zudem alle fünf eingereichten Stücke in kurzen Hörspielfassungen im Rahmen der Ö1-Sendung "Soundart: Kunst zum Hören" ausgestrahlt.

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