Mediziner Heinz Drexel erhält Vorarlberger Wissenschaftspreis

Mediziner Heinz Drexel erhält Vorarlberger Wissenschaftspreis
Weitere Preise für Ingrid Böhler, Silke Grabherr, Nadine Präg und Johannes Schwab.

Der Mediziner Heinz Drexel wird mit dem diesjährigen Vorarlberger Wissenschaftspreis ausgezeichnet. Würdigungspreise gehen an die Zeithistorikerin Ingrid Böhler und die Medizinerin Silke Grabherr, Spezialpreise an die Mikrobiologin Nadine Präg und den Mathematiker Johannes Schwab. Landesstatthalterin Barbara Schöbi-Fink (ÖVP) bezeichnete Bildung und Wissenschaft als "die Grundlage für die Zukunft unseres Landes". Die 25. Wissenschaftspreise werden am 9. September verliehen.

Seit dem Jahr 2000 wird der Wissenschaftspreis für das Gesamtwerk oder eine außergewöhnliche Einzelleistung einer Person oder einer Forschergruppe vergeben. Dabei gibt es die Kategorien "Hauptpreis", "Würdigungspreis" sowie "Spezialpreis zur Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses". In der Auszeichnung zeige sich auch die hohe Priorität, die Vorarlberg der Förderung von Wissenschaft und Forschung beimesse, so Schöbi-Fink.

Der diesjährige Hauptpreisträger Heinz Drexel wurde 1951 in Dornbirn geboren und schloss sein Medizinstudium an der Universität Innsbruck 1976 mit der Promotion sub auspiciis Praesidentis rei publicae ab. 1988 wurde er für das gesamte Fach Innere Medizin habilitiert. Er wurde 1991 als Gastdozent ans Universitätsspital Zürich berufen, 1994 erhielt er eine Titularprofessur an der Universität Innsbruck. 2006 wurde er zum Ordinarius an die Private Universität im Fürstentum Liechtenstein berufen. 2007 erhielt Drexel, der auch mehrere Studienaufenthalte in den USA absolviert hatte, die Ehrendoktorwürde der Drexel University in Philadelphia (USA). Er war von 1994 bis 2016 Primar der Abteilung für Innere Medizin und Kardiologie am Landeskrankenhaus Feldkirch.

1996 gründete Drexel das in der biomedizinischen Forschung tätige Vorarlberg Institute for Vascular Investigation and Treatment (VIVIT) und ist seither dessen Geschäftsführer. Drexels Forschungsschwerpunkte liegen auf Herz- und Gefäßerkrankungen, Diabetes, Fettstoffwechsel, Cholesterin und Schmerzforschung. Er hat über 350 wissenschaftliche Artikel veröffentlicht und war Präsident der Österreichischen Diabetesgesellschaft.

Die gebürtige Schwarzacherin Ingrid Böhler (Jahrgang 1964) studierte an den Universitäten Innsbruck und Salzburg Geschichte und Germanistik. Seit 2018 ist sie Leiterin des Instituts für Zeitgeschichte der Universität Innsbruck. Sie hat umfangreich insbesondere zur jüngeren und jüngsten Vorarlberger Geschichte publiziert.

Silke Grabherr (Jahrgang 1980, Koblach) schloss das Medizinstudium an der Medizinischen Universität Innsbruck 2004 ab. Danach war sie am Institut für Rechtsmedizin in Bern und am Institut für Rechtsmedizin in Lausanne tätig. 2013 wurde sie als jüngste ordentliche Professorin der Schweiz an die Universitäten Genf und Lausanne berufen, seit 2016 ist sie Direktorin des Centre universitaire romand de médecine légale (CURML) in Lausanne und Genf mit mehr als 260 Mitarbeitenden. Grabherr hat die Post-Mortem-Angiographie entwickelt, die es ermöglicht, das Gefäßsystem von Verstorbenen am Bildschirm zu rekonstruieren. 2019 wurde sie in die Schweizerische Akademie der Medizinischen Wissenschaften aufgenommen.

Die Biologin Nadine Präg (Jahrgang 1987, Tschagguns) wurde 2021 sub auspiciis Praesidentis rei publicae promoviert. Seit 2020 ist sie Senior Scientist am Institut für Mikrobiologie der Universität Innsbruck. Sie erforscht das Mikrobiom von Böden und untersucht dabei auch, wie mikrobielle Diversität und die vielfältigen Wechselwirkungen in terrestrischen Systemen durch das sich verändernde Klima und durch Landnutzungsänderungen beeinflusst werden.

Johannes Schwab (Jahrgang 1992, Götzis) schloss sein Mathematikstudium an der Universität Innsbruck mit dem Doktorat ab. Seit 2021 forscht er als Postdoc am MRC Laboratory of Molecular Biology in Cambridge. In seiner Dissertation aus dem Jahr 2020 beschäftigte er sich mit inversen Problemen, für deren Lösung datenbasierte Methoden eingesetzt werden. Aufgrund der stetig wachsenden Datenmenge sind diese Methoden für alltägliche Anwendungen wie die medizinische Bildgebung von großem Interesse. Zusätzlich hat er numerische Simulationen für die medizinische Bildgebung und insbesondere die photoakustische Tomographie (PAT) und die klassische Computertomographie (CT) durchgeführt.

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