Hering-Hagenbeck als Schönbrunner Zoochef wiederbestellt
Stephan Hering-Hagenbeck übernahm den Posten per 1. Jänner 2020. Der 56-jährige Biologe, ein gebürtiger Frankfurter, verfüge über viel Erfahrung, u.a. war er Geschäftsführer und zoologischer Direktor des Tierparks Hagenbeck in Hamburg, hieß es anlässlich seiner Bestellung. Hering-Hagenbeck bezeichnete den "Job" in seiner Antrittsrede als "Berufung und Familiengeschichte": Mit der Heirat mit Bettina Hagenbeck war er vor mehr als 20 Jahren in das erfolgreiche Familienunternehmen eingestiegen.
In Wien geriet er zuletzt nicht nur durch Zuchterfolge in die Schlagzeilen: Hering-Hagenbeck kämpft in seiner Funktion als Tiergartenchef seit 2021 um eine Ausnahmegenehmigung und einen Waffenpass zum Führen einer Faustfeuerwaffe .44 Magnum sowie einer großkalibrigen Schrot-Repetierflinte (Pumpgun). Das Ansinnen trug ihm teilweise mediale Schelte und auch Spott ein. Der Waffen-Rechtsstreit ist jedenfalls nicht zu Ende, jüngst hat der Verwaltungsgerichtshof (VwGH) nach einer Revision der Landespolizeidirektion Wien das Erkenntnis des Wiener Verwaltungsgerichts rund um eine Genehmigung aufgehoben. Im Herbst soll das Verfahren in die nächste Runde gehen. Das Höchstgericht hielt fest, dass zumindest für die Flinte kein rechtskräftiger Antrag dafür bei der Landespolizeidirektion vorgelegen sei.
Der Tiergarten Schönbrunn ist der älteste Zoo der Welt. Er wurde 1752 von Kaiser Franz I. Stephan von Lothringen, dem Gemahl Maria Theresias, gegründet und ist Teil des UNESCO-Weltkulturerbes Schönbrunn. Sechs Mal in Folge - 2008, 2010, 2012, 2014, 2018 und 2021 - wurde er als bester Zoo Europas ausgezeichnet. Erstmals nach 20 Jahren gab es im Tiergarten 2022 und 2023 wieder Nachwuchs bei den Orang-Utans. Im Jahr 2024 gelang es zum ersten Mal in der Geschichte des Tiergartens Schönbrunn, Nordafrikanische Rothalsstrauße zu züchten. Den Zoo besuchen laut Wirtschaftsministerium jährlich über zwei Millionen Menschen.
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