APA - Austria Presse Agentur

Historische Zeichnungen im Rathausturm St. Pölten entdeckt

Bei der Sanierung des Rathausturms in St. Pölten sind Wandzeichnungen entdeckt worden, die laut Magistrat höchstwahrscheinlich aus dem 17. Jahrhundert stammen.

"Die Zeichnungen haben einen hohen historischen Wert, weil es eine Quelle für die damalige Zeit ist", sagte Restauratorin Martina Petuely, die den Fund vor zwei Wochen gemacht hat. Die Sanierung soll der Aussendung zufolge bis Ende 2021 dauern, im Zuge der Bauarbeiten wird der Turm öffentlich zugänglich gemacht.

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Der Rathausturm wurde 1591 fertiggestellt, die Rötelzeichnungen wurden mit hoher Wahrscheinlichkeit etwa hundert Jahre später im 17. oder Anfang des 18. Jahrhunderts angefertigt. Urheber könnte der Turmwärter gewesen sein, der zur damaligen Zeit im obersten Geschoß lebte, vermutet Petuely.

"Wir haben bei den drei Zeichnungen zum Beispiel eine männliche Person dabei, die eine zeittypische Tracht anhat, sie hat einen geknöpften Mantel, der unten offen ist. Die Person hat eine Bundhose an, was auch sehr typisch für diese Zeit ist. Es handelt sich also um ein sehr schönes Zeitdokument", sagte Petuely. Eine Skizze könnte eine Hausfassade abbilden, eine weitere zeigt ein leeres Medaillon. "Da damals Papier etwas sehr Besonderes und Teures war und es nicht jeder zur Verfügung hatte, hat man damals erste Entwürfe oder Skizzen oft an Wände gemalt", erklärte Petuely. Weitere Untersuchungen seien notwendig.