APA - Austria Presse Agentur

Hochrangiges Forum gegen Antisemitismus in Malmö

Ein internationales Forum befasst sich am Mittwoch in der südschwedischen Großstadt Malmö mit dem Gedenken an den Holocaust und dem Kampf gegen Antisemitismus. Auf Einladung des schwedischen Ministerpräsidenten Stefan Löfven wollen Vertreterinnen und Vertreter von Regierungen, Organisationen, aus der Wissenschaft und der Zivilgesellschaft aus mehr als 40 Ländern teilnehmen. Aus Österreich reist Kanzleramtsministerin Karoline Edtstadler (ÖVP) an.

Die Teilnehmer werden darüber sprechen, wie die Erinnerung an die nationalsozialistische Ermordung von rund sechs Millionen Juden wachgehalten und die Feindlichkeit gegenüber Juden besser bekämpft werden können. Unter anderem geht es dabei auch um Antisemitismus und Rassismus in den sozialen Medien. Ziel des Forums ist es, gemeinsam konkrete Schritte in der Arbeit zur Erinnerung an den Holocaust und im Kampf gegen Antisemitismus zu unternehmen.

"Antisemitismus hat keinen Platz in unserer Gesellschaft", machte Löfven im Voraus in einer Videobotschaft klar. Nach diversen Sitzungen ist zum Ende des Forums gegen 17.30 Uhr eine Pressekonferenz mit Löfven, der Holocaust-Überlebenden Dina Rajs und dem Präsidenten des Jüdischen Weltkongresses, Ronald S. Lauder, geplant.

"Antisemitismus ist kein neues Phänomen - er ist seit Jahrhunderten wie ein Krebsgeschwür tief in unserer Gesellschaft verwurzelt", betonte Edtstadler in einer Stellungnahme anlässlich ihrer Teilnahme. "Auch heute müssen wir die traurige Tatsache feststellen, dass wir Antisemitismus immer wieder in unserem Alltag begegnen. Die Corona-Pandemie hat diese Situation verschärft, weil sie einen Nährboden für antisemitische Verschwörungstheorien bildet, die sich insbesondere auf Social Media Plattformen enorm schnell verbreiten." Unter Verweis auf die nationale Strategie gegen Antisemitismus hielt sie fest: "Österreich ist beim Kampf gegen Antisemitismus sicherlich Vorreiter in Europa."

Das Malmö-Forum steht unter dem Motto "Remember – ReAct" (etwa: Erinnern - Entgegenwirken). Es sollte ursprünglich im Oktober 2020 stattfinden, wurde jedoch wegen der Corona-Pandemie verschoben. Zu den meist online zugeschalteten Rednern zählen UNO-Generalsekretär António Guterres und EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen, Frankreichs Präsident Emmanuel Macron und US-Außenminister Antony Blinken. Aus Deutschland ist Europa-Staatsminister Michael Roth dabei. Schwedens König Carl XVI. Gustaf und Königin Silvia werden vor Ort in der drittgrößten Stadt ihres Landes erwartet.