APA - Austria Presse Agentur

Tirol: Hochwasserlage beruhigt sich, Pegelstände sinken langsam

In Tirol hat sich die Hochwasserlage in der Nacht auf Dienstag weiter beruhigt und geht in Richtung Normalität.

Die Pegelstände an den meisten Messstellen sanken erneut, es regnete zwar vereinzelt, aber nicht mehr so stark wie am Montag. Indes wurden die Zivilschutzwarnungen für die Unterländer Bezirksstadt Schwaz und die Gemeinde Kramsach aufgehoben. Die Nacht für die Feuerwehren verlief "relativ ruhig", man habe zu 35 Einsätzen ausrücken müssen, hieß es zur APA.

Zahlreiche Wasserschäden

24 Feuerwehren waren Dienstagfrüh noch im Einsatz, berichtete der Sprecher des Landesfeuerwehrverbandes, Anton Wegscheider. Derzeit habe man es vor allem noch mit Wasserschäden zu tun, auch Kontrollfahrten würden durchgeführt.

Für dich ausgesucht

Eine gute Nachricht gab es aus dem hart betroffenen Ötztal. Die Ötztaler Bundesstraße (B 186) von Umhausen bis Ötztal Bahnhof war ab 5.00 Uhr wieder in beide Richtungen befahrbar. Der bekannte Wintersportort Sölden im hinteren Ötztal war indes vorerst weiter nicht erreichbar, nachdem am Montag die Ötztaler Bundesstraße unterspült und beinahe weggerissen worden war. Eine Luftbrücke sollte eingerichtet werden. Krankentransporte seien jedenfalls im ganzen Land gewährleistet, hatte das Land betont.

Pegelstände rückläufig

Kritisch war die Lage Montagabend noch in Teilen des Unterlands geblieben - konkret in den Bezirken Schwaz und vor allem Kufstein bzw. von Hall in Tirol ostwärts bis zur Festungsstadt Kufstein. In Schwaz und Kufstein wurden am späteren Abend die Pegel-Höchststände am Inn erreicht, seitdem waren sie rückläufig. "Wir bewegen uns jetzt größtenteils im Bereich von fünfjährigen Ereignissen", sagte Elmar Rizzoli, Leiter des Zentrums für Krisen-und Katastrophenmanagement des Landes, dem ORF Tirol.

Verletzte waren bei dem Hochwasserereignis, das weite Teile Tirols betraf, keine gemeldet worden. Schäden gab es neben dem Ötztal vor allem im Stubaital, dem Wipptal und dem Zillertal. Zu größeren Überschwemmungen in Orts- oder dicht bebautem Siedlungsgebiet aufgrund über die Ufer getretener Flüsse oder Bäche kam es bisherigen Informationen zufolge nicht. Nun sollte es an die Behebung der Schäden gehen. In der Nacht war dies aufgrund der Dunkelheit nicht möglich - gerade im Unterlauf des Inns.

Für dich ausgesucht

Bahn- und Straßensperren

Bahn- und Straßensperren hielten unterdessen vorerst weiter an. Die Brennerbahnstrecke bleibt aufgrund eines Murenabganges zwischen Innsbruck und Brenner bis voraussichtlich Dienstagabend komplett gesperrt. Auf der Weststrecke ist zwischen Imst-Pitztal und Schönwies bis Dienstag, 18.00 Uhr, kein Zugverkehr möglich. In beiden Fällen wurde ein Schienenersatzverkehr mit Bussen eingerichtet. Zwischen Innsbruck-Hötting und Innsbruck-Westbahnhof wurde die Mittenwaldbahnstrecke gesperrt. Die ÖBB ersuchten die Fahrgäste, auf das Öffi-Netz in Innsbruck umzusteigen.

Hinsichtlich der Straßen war abseits des Ötztals etwa auch die Mieminger Straße (B 189) am Holzleitensattel nach einem Erdrutsch Dienstagfrüh vorerst weiter gesperrt. Dasselbe galt für die Brennerstraße (B 182) bei Gries am Brenner, ebenfalls wegen einer Mure. Auch die Tiroler Straße (B 171) bei Strengen zwischen Strengen und Pians war betroffen.