Hohe Infektionszahlen gefährden wirtschaftliche Erholung

Auch in Deutschland schnellen die Infektionszahlen in die Höhe
Der sprunghafte Anstieg der Coronainfektionen in Deutschland gefährdet nach Angaben des Münchner Ifo-Instituts die wirtschaftliche Erholung in der Pandemie. "Die Ausbreitung der Infektionen sorgt dafür, dass die wirtschaftliche Aktivität in den Sektoren des sozialen Konsums, also Gastronomie, Reise, Kultur und Veranstaltungen, zurückgeht, weil Menschen Ansteckungsrisiken meiden", sagte der Präsident des Ifo-Instituts, Clemens Fuest, der "Passauer Neuen Presse" vom Mittwoch.

Die ohnehin fragile wirtschaftliche Erholung von der Krise werde dadurch gefährdet. "Nicht die Lockdown-Maßnahmen verursachen ökonomische Kosten, sondern die Pandemie selbst", betonte Fuest. Der Wirtschaftswissenschaftler sprach sich vor dem Ministerpräsidententreffen mit der deutschen Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) am Donnerstag für striktere Regeln aus: "Aus ökonomischer Sicht wäre es wichtig, die Infektionen einzudämmen und mit 2G-Regelungen zu erreichen, dass wirtschaftliche Aktivitäten nicht mehr beeinträchtigt werden als unvermeidlich ist." Er forderte auch eine Beschleunigung der Impfungen.

Mit Blick auf die zunehmende gesellschaftliche Spaltung betonte Fuest: "Wenn man die Pandemie erfolgreich überwinden will, wird man es nicht jedem recht machen können." Die Politik müsse den Druck auf Ungeimpfte erhöhen, "auch wenn es Streit gibt". Wer sich ohne gute gesundheitliche Gründe nicht impfen lasse, gefährde nicht nur sich selbst, sondern auch andere.

In Österreich sind die aktuellen Infektionszahlen ungefähr dreimal so hoch wie in Deutschland. Das Robert-Koch-Institut (RKI) meldete am Mittwoch eine Sieben-Tage-Inzidenz von 319,5. Hierzulande betrug sie gestern, Dienstag, 919,4.

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