APA - Austria Presse Agentur

Home Invasion bei Graz von 2022 geklärt: Fünf Festnahmen

Steirische Kriminalisten haben fünf mutmaßliche Täter festgenommen, die im Zuge einer Home Invasion im Dezember 2022 bei Graz eine Frau (55) überfallen und beraubt hatten. Die maskierten Männer waren damals mit einem Tresor sowie weiterer Beute geflüchtet. Laut Polizei erfolgten die Festnahmen nach und nach im Februar, die letzte am Aschermittwoch. Nach einem sechsten Bandenmitglied, einem Brasilianer (28), wird gefahndet. Die Festgenommenen legten teilweise Geständnisse ab.

Die Ermittlungen führten über das Umfeld der Frau schrittweise zu der Bande. Zwei Mitglieder hatten sich über die Bekanntschaft zur Familie des Opfers Informationen über den Tatort verschafft. Anfang Februar erfolgten die ersten Festnahmen, zwei in Graz wohnhafte Russen (27, 28) wurden geschnappt. Die Festsetzung der Verdächtigen erfolgte durch Beamte des LKA, der Einsatzgruppe zur Bekämpfung der Straßenkriminalität (EGS) sowie des Einsatzkommandos Cobra. Bei den Vernehmungen kamen die Kriminalisten schnell auf weitere Tatverdächtige. Am Abend des 17. Februar wurde ein 28-jähriger Grazer dingfest gemacht, am Aschermittwoch zwei weitere Grazer, eine Frau (48) und ein Mann (28).

Nach einem 22-jährigen, in Leoben gemeldeten Brasilianer wird mittels internationalem Haftbefehl gefahndet. Die Staatsanwaltschaft Graz geht davon aus, dass er einer der Haupttäter ist. Die fünf in der Justizanstalt Graz-Jakomini einsitzenden Haupt- und Beitragstäter waren zum Teil geständig. Es laufen noch Ermittlungen wegen falscher Beweisaussage, Begünstigung und Hehlerei. Beim 28-jährigen Russen stellten die Kriminalisten auch noch verbotene Waffen sowie gefälschte Dokumente sicher. Auch das Fluchtfahrzeug wurde gefunden.

Die drei Haupttäter (28, 28, 22) waren am Abend des 13. Dezember 2022 in das Einfamilienhaus der 55-Jährigen eingedrungen. Im Vorfeld dürften sich zwei der am 22. Februar festgenommenen Beitragstäter (48, 28) mittels freundschaftlichen Beziehungen zur Familie des Opfers Informationen zum Tatort besorgt haben. Diese gaben sie den Haupttätern weiter, welche dann die Frau überfielen und fesselten. Danach drohten sie ihr und forderten den Code für den Tresor. Sie konnte diesen aber offenbar vor lauter Nervosität nicht nennen.

Die mit Sturmhauben maskierten Räuber lösten den Tresor mit einem Winkelschleifer von der Verankerung und wollten ihn mit Gewalt öffnen. Als dies misslang, luden sie den 212 Kilogramm schweren Tresor in ihr Fluchtfahrzeug und fuhren davon, nachdem sie das Haus noch nach Wertgegenständen durchsucht hatten. Die Frau konnten sich selbst von ihren Fesseln befreien und alarmierte ihre Nachbarn. Sie blieb unverletzt, erlitt aber einen schweren Schock.

Der Tresor wurde bei dem in Graz wohnhaften und nun festgenommenen Russen (27) im Keller deponiert. Ein 21-jähriger Russe half gegen Bezahlung bei der Öffnung des Geldschranks. Der 21-Jährige blieb auf freiem Fuß, wurde aber angezeigt.