APA - Austria Presse Agentur

Hoteliers begrüßen Klarheit zu Hotelsperren

Die Regierung hat weitere Maßnahmen zur Bekämpfung des Coronavirus bekanntgegeben - es soll keine touristischen Vermietungen geben. Alle Hotels, Pensionen und sonstigen Quartiere (auch Airbnb-Wohnungen) sollen geschlossen werden. Die Österreichische Hoteliervereinigung (ÖHV) und der Fachverband Hotellerie in der Wirtschaftskammer Österreich sind froh über die geschaffene Klarheit über Ostern.

"Diese Klarstellung hilft den Betrieben in der Kommunikation mit Gästen, die die Situation falsch einschätzen", bedankte sich ÖHV-Generalsekretär Markus Gratzer. Denn damit würde der faktische "Lockdown" im österreichischen Tourismus auch rechtlich verordnet, meinte er Montagnachmittag.

"Wir haben es de facto auch bis jetzt schon so gesehen, dass eine touristische Nutzung zurzeit nicht erlaubt ist und unsere Betriebe dementsprechend beraten", so die Obfrau des WKÖ-Fachverbandes, Susanne Kraus-Winkler. "Dennoch waren viele Betriebe verunsichert, ob sie beispielsweise Familien, die zu Ostern planten, ins Grüne zu fahren, beherbergen dürfen. Jetzt ist klargestellt, dass es diese Möglichkeit nicht gibt", begrüßte die Branchensprecherin die nunmehr geschaffene Rechtssicherheit für alle Beherbergungsbetriebe.

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Mit dieser Maßnahme will die Bundesregierung verhindern, dass es in den anstehenden Osterferien zu Reisetätigkeiten kommt. Bisher gab es laut WKÖ keine österreichweite Sperre für Beherbergungsbetriebe, allerdings ein Betretungsverbot für öffentliche Orte.

Aus Sicht des Fachverbandes muss allerdings im angekündigtem Erlass klargestellt werden, welche Personen weiterhin beherbergt werden dürfen, so die Wirtschaftskammer mit Blick auf die Unterbringung von Schlüsselarbeitskräften aus produzierenden Betrieben oder dem Lebensmittelhandel, von Mitarbeitern von Hilfsorganisationen, Pflegepersonal, etc. Auch eine Beherbergung von Personen, die aus humanitären oder sozialen Gründen eine Unterkunft suchen, wie etwa Opfer häuslicher Gewalt, müsse weiterhin möglich und erlaubt sein. Mit dem WKÖ-Infotool openhotels.at könnten rasch offene Unterkünfte gefunden werden. Beherbergungsbetriebe, die Zimmer für diese Schlüsselarbeitskräfte anbieten wollen, können sich dort den Angaben zufolge "rasch und einfach registrieren".

Der Tourismus stehe aber "mit dem Rücken zur Wand", schlug Gratzer Alarm. Die Betriebe und ihre Mitarbeiter bräuchten Klarheit und Rückendeckung für die nächsten Monate. "Faktisch sind Österreichs Hotels und Restaurants seit Wochen behördlich gesperrt", so der ÖHV-Generalsekretär. "Der Covid-Nothilfefonds muss hier den betroffenen Betrieben schnell und unbürokratisch helfen", so Gratzer.