Hunderte Festnahmen bei Studentenprotesten in Bangladesch
Bei den Studentenprotesten, die sich gegen ein Quotensystem für Arbeitsplätze im öffentlichen Dienst richten, wurden nach einer AFP-Zählung bisher mindestens 151 Menschen getötet. Am Sonntag hatte der Oberste Gerichtshof von Bangladesch entschieden, das Quotensystem erheblich einzuschränken - und die Protestierenden aufgerufen, in die Hörsäle zurückzukehren. Ein Vertreter der Studenten erklärte aber, die Proteste sollten trotzdem weitergehen. Die Studenten hatten eine vollständige Abschaffung des Quotensystems gefordert.
Das System sah bisher vor, dass mehr als die Hälfte der gut bezahlten Stellen im öffentlichen Dienst bestimmten Bevölkerungsgruppen vorbehalten sind. Davon sollten insbesondere die Kinder von Veteranen des Aufstands von 1971 profitieren, der mit der Unabhängigkeit des südasiatischen Lands von Pakistan geendet hatte. Nach der Entscheidung des Obersten Gerichtshof sollen von den Quoten nur noch sieben Prozent der Stellen bestimmten Gruppen vorbehalten sein.
Nach Angaben ihrer Kritiker begünstigten die Quoten die Unterstützer der seit 2009 in dem Land mit rund 170 Millionen Einwohnern amtierenden Regierungschefin Sheikh Hasina, die im Jänner bei einer praktisch ohne Opposition erfolgten Wahl für eine vierte Amtszeit bestätigt worden war.
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