APA - Austria Presse Agentur

IAEA-Generaldirektor Grossi in Teheran eingetroffen

Der Chef der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA), Rafael Grossi, ist für hochrangige Gespräche im Iran eingetroffen. Der Generaldirektor landete am Freitag in Teheran, wie Staatsmedien berichteten. Behrouz Kamalvandi, Sprecher der iranischen Atomenergiebehörde, empfing Grossi demnach am Flughafen Mehrabad in der Hauptstadt.

Laut westlichen Diplomaten will Grossi unter anderem über intensivere IAEA-Inspektionen in Nuklearanlagen verhandeln, nachdem Teheran die Anreicherung von Uran zuletzt immer mehr steigerte. Grossi bleibt für die Gespräche bis Samstag im Iran.

Die USA und Israel hatten jüngst Sorgen geäußert, dass der Iran mit dem Uran Atomwaffen entwickeln und bauen könnte. Grossi berichtete am Dienstag, dass IAEA-Inspektoren in einer Anlage in Fordo Spuren von Uran mit einem Reinheitsgrad von knapp 84 Prozent gefunden hätten. Für Atomwaffen wird ein Reinheitsgrad von rund 90 Prozent benötigt. Die IAEA will nun klären, ob der hohe Anreicherungsgrad bewusst erreicht wurde, oder ob es sich um einen unbeabsichtigten Ausreißer handelte, wie iranische Vertreter argumentieren.

Der Iran verpflichtete sich 2015, sein Atomprogramm einzuschränken. Im Gegenzug wurden westliche Sanktionen aufgehoben. Der in Wien geschlossene Pakt sollte verhindern, dass das Land Atomwaffen entwickelt. Nachdem die USA 2018 unter dem damaligen Präsidenten Donald Trump aus dem Abkommen ausstiegen, machte Teheran die Beschränkungen rückgängig. Verhandlungen zur Rettung des Abkommens liegen auf Eis. Der Iran hatte immer wieder beteuert, sein Atomprogramm nur zivil zu nutzen.